Winterharte Gräser und Getreide können im Ackerbau wahre Multitalente sein: Sie schützen den Boden vor Erosion, verbessern die Nährstoffversorgung und können die Erträge der Folgekulturen steigern. Durch ihre Fähigkeit, Nährstoffe wie Stickstoff zu speichern und die Bodenstruktur langfristig zu optimieren, bieten sie eine kosteneffiziente Lösung für nachhaltige Landwirtschaft.
Effektiver Bodenschutz im Winter: Winterharte Gräser und Getreide schützen den Boden vor Erosion und verbessern gleichzeitig seine Struktur, was langfristig zu fruchtbareren Böden führt.
Vielseitige Nutzungsmöglichkeiten: Ob als Gründüngung, Futterpflanze oder Biomassequelle – winterharte Zwischenfrüchte bieten flexible Einsatzmöglichkeiten, die sowohl wirtschaftlich als auch ökologisch sinnvoll sind.
Nachhaltige Landwirtschaft fördern: Durch die Speicherung von Stickstoff und den Aufbau von Humus tragen diese Pflanzen zur Reduzierung des CO₂-Ausstoßes bei und verbessern langfristig die Bodenfruchtbarkeit.
Gräser und Getreide spielen als winterharte Zwischenfrüchte eine bedeutende Rolle für den Ackerbau. Sie schützen nicht nur den Boden vor Erosion, sondern tragen durch die Bindung von Nährstoffen zur Bodenoptimierung bei und können sogar den Stickstoffhaushalt optimieren. Verschiedene wissenschaftliche Untersuchungen haben gezeigt, dass der Einsatz von Zwischenfrüchten positive Auswirkungen auf die Nährstoffverfügbarkeit und die Erträge der Folgekulturen haben kann.
Winterharte Gräser und Getreide, die als Zwischenfrüchte angebaut werden, können auf verschiedene Weisen weiterverarbeitet werden, um ihre Vorteile voll auszuschöpfen. Eine der gängigsten Methoden ist die Verwendung als Gründüngung. Dabei werden die Kulturen vor der Blüte gemäht und in den Boden eingearbeitet, um organische Substanz zu liefern, die die Bodenstruktur optimiert.
Darüber hinaus eignen sich viele Gräser, wie Knaulgras und Welsches Weidelgras, hervorragend als Futterpflanzen. Sie können für die Silage- oder Heuproduktion verwendet werden. Nach der Ernte kann das Wurzelwerk dieser Pflanzen die Bodenfruchtbarkeit unterstützen, indem es Nährstoffe speichert und die Bodenporen geöffnet hält, was die Wasserinfiltration und die Nährstoffverfügbarkeit für die nachfolgende Hauptkultur erhöht. Zudem können sie bei geeigneten Bedingungen auch als Biomassequelle zur Energieerzeugung dienen, etwa in Biogasanlagen.
Hier sind einige Vorschläge, wie Gräser und Getreide innerhalb der Fruchtfolge als winterharte Zwischenfrucht genutzt werden können:
Zwischenfrüchte nach früh abreifenden Hauptkulturen: Gräser und Getreide, wie Welsches Weidelgras oder Winterroggen, eignen sich gut nach früh abreifenden Kulturen wie Wintergerste oder Erbsen. Nach der Ernte können sie schnell ausgesät werden, um den Boden über den Winter zu bedecken und vor Erosion zu schützen.
Nutzung als Vorfrucht für Mais oder Hackfrüchte: Winterzwischenfrüchte wie Grünroggen oder Winterhafer sind hervorragende Vorfrüchte für Mais oder Hackfrüchte, da sie Nährstoffe binden und die Bodenstruktur für die nachfolgende Hauptkultur verbessern. Sie helfen, Stickstoff im Boden zu speichern, der dann für die nachfolgende Kultur verfügbar ist.
Integration in mehrjährige Fruchtfolgen: Wenn eine mehrjährige Fruchtfolge besteht, können Gräser und Getreide als Zwischenfrüchte gezielt zwischen den Hauptkulturen platziert werden, um den Boden langfristig zu regenerieren. Durch die Anpassung der Arten (z. B. trockenheitstolerantes Knaulgras bei Wassermangel) an die spezifischen Standortbedingungen lässt sich eine optimale Nutzung gut sicherstellen.
Grünroggen als Zwischenfrucht nach spät abreifenden Hauptkulturen
Die Vorzüge von Gräsern und Getreide als Zwischenfrucht sehen im Detail wie folgt aus:
Erhöhung der Biodiversität: Die Etablierung von Zwischenfrüchten fördert die Biodiversität im Boden und schafft Lebensräume für nützliche Organismen, die zur Schädlingsbekämpfung beitragen können.
Verbesserung der Nährstoffnutzung: Gräser und Getreide als Zwischenfrüchte binden Nährstoffe, insbesondere Stickstoff, und verhindern deren Auswaschung. Dies schafft optimale Voraussetzungen für die Folgekulturen und reduziert den Bedarf an Düngemitteln.
Eine französische Studie konnte zeigen, dass Gräser und auch Getreidearten durch ihre Wurzelstruktur auch unter suboptimalen Boden- und Wetterbedingungen im Boden fixieren können. So kann deren Auswaschung minimiert und eine optimierte Nährstoffverfügbarkeit im Frühjahr für die Folgekultur erreicht werden.
Schnitt- und Futternutzung: Bei einem überjährigen Anbau können Gräser auch als Futter für die Tierhaltung fungieren. Hierbei profitieren die Böden vor allem durch die dauerhafte Durchwurzelung und den vermehrten Biomasseaufbau.
Schutz vor Erosion und Bodenoptimierung: Durch ihre Wurzelsysteme wird der Boden stabilisiert und gleichzeitig gelockert, wodurch die Wasserspeicherkapazität erhöht und die Bodenstruktur langfristig verbessert wird.
Unkrautunterdrückung: Schnell wachsende Gräser sorgen für eine effektive Bodenbedeckung und verhindern so das Wachstum von Unkräutern. Dies reduziert ebenfalls den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln.
Humusaufbau und CO2-Speicher: Der Anbau von Gräsern und Getreide als winterharte Zwischenfrüchte trägt erheblich zum Humusaufbau, was nicht nur die Bodenfruchtbarkeit erhöht, sondern auch eine wichtige Rolle im Sinne des Klimaschutz spielt. Humusreiche Böden binden große Mengen an CO2 und können so zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen.
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Eine solche Zwischenfruchtwahl ist vorteilhaft, wenn der Boden ohne zusätzliche Stickstoffzufuhr über den Winter geschützt, strukturiert und auf die Folgekultur vorbereitet werden soll. Eine winterharte Zwischenfrucht ohne Leguminosenanteil ist besonders vorteilhaft, wenn folgende ackerbauliche Ziele im Vordergrund stehen:
1. Reduzierung des Stickstoffgehalts im Boden: Leguminosen fixieren Stickstoff aus der Luft und erhöhen damit den Stickstoffgehalt im Boden. Wenn der Stickstoffgehalt jedoch ohnehin schon hoch ist, kann eine nicht-leguminose Zwischenfrucht helfen, überschüssigen Stickstoff aus dem Boden zu binden und einer Auswaschung entgegenzuwirken. Das ist besonders in Regionen mit hohem Grundwasserschutz oder in roten Gebieten relevant.
2. Geeignet für folgende Kulturen mit geringem Stickstoffbedarf: Wenn im Frühjahr Kulturen angebaut werden sollen, die einen niedrigen Stickstoffbedarf haben, ist es sinnvoll, Zwischenfrüchte ohne Leguminosenanteil zu wählen, um eine Überversorgung zu vermeiden.
Auch wenn der Anbau von winterharten Zwischenfrüchten viele ackerbauliche Vorteile mit sich bringt sollten im Anbau trotzdessen einige Dinge beachtet werden:
Standortbedingungen: Gräser und Getreidearten haben unterschiedliche Anforderungen an Boden und Klima. Es ist wichtig, die passenden Sorten für den jeweiligen Standort auszuwählen, um das volle Potenzial auszuschöpfen. Leichte bis mittlere Böden bieten zum Beispiel für viele Gräser eine gute Grundlage, während schwere Böden vor allem für tiefwurzelnde Arten wie Winterroggen geeignet sind.
Niederschlag und Wasserversorgung: Einige Gräser wie Welsches Weidelgras benötigen ausreichend Niederschlag und gedeihen am besten in niederschlagsreichen Regionen. Bei Wassermangel können jedoch angepasste Sorten wie Knaulgras eine Alternative darstellen, da sie trockentolerant sind.
Krankheiten und Schädlinge: Ein gewisses Risiko besteht in der Ausbreitung von Krankheiten wie Rost oder Pilzbefall, insbesondere bei Gräsern, die die winterliche Feuchtigkeit schlecht vertragen. Regelmäßige Kontrollen und die Auswahl robuster Sorten können helfen, Auswinterungsschäden zu vermeiden.
Wirtschaftliche Überlegungen: Die Einführung von Zwischenfrüchten erfordert die Berücksichtigung der Kosten für Saatgut, Aussaat und notwendige Maschinen und Geräte.
Aussaatzeitpunkt: Der richtige Aussaatzeitpunkt ist entscheidend für den Erfolg der Zwischenfrucht. Eine zu späte Aussaat kann die Winterhärte beeinträchtigen und die Bodenbedeckung und Nährstoffverfügbarkeit schwächen, was in Extremfällen zu Ertragseinbußen bei der Folgekultur führen kann.
Potenzielle Risiken: Zwischenfrüchte können mit Hauptkulturen um Ressourcen wie Wasser und Nährstoffe konkurrieren, was zu Ertragsverlusten bei der Hauptkultur führen könnte.
Der Einsatz von Drohnen zur Aussaat von Zwischenfrüchten ist eine aufstrebende Innovation, die erhebliche Vorteile bieten kann. Im Vergleich zu herkömmlichen Methoden ermöglicht der Einsatz von Drohnen eine präzise und schnelle Aussaat, besonders auf schwer zugänglichen oder nicht tragfähigen Feldern. Dies spart nicht nur Arbeitszeit und Maschinenkosten, sondern reduziert auch den Bodendruck, da keine schweren Geräte über das Feld fahren müssen. Zudem können Drohnen gezielt Lücken in der Bodenbedeckung schließen, was die Wirksamkeit der Zwischenfrucht in Bezug auf Erosionsschutz und Nährstoffspeicherung erhöht. Insbesondere in Regionen mit unebenem Gelände oder bei schwierigen Wetterbedingungen stellt diese Technologie eine flexible und ressourcenschonende Alternative dar.
Ob auf winterharte Gräser oder Getreide zurückgegriffen wird, sollte standort- und klimaabhängig entschieden werden. Im folgenden sind die in Deutschland üblicherweise angebauten Kulturen und ihre spezifischen ackerbaulichen Eigenschaften aufgeführt:
Aussaat: Ende August bis Anfang September
Standortbedingungen:
Bevorzugt Böden mit guter Wasserversorgung und mittlerer bis hoher Nährstoffverfügbarkeit
Wachstums-/Wurzeleigenschaften:
Flachwurzelnd, ausdauernd und sehr winterhart
Vorteile:
Hoher Futterwert, insbesondere für Rinder und liefert auch bei Mehrschnitt hohe Erträge
Hindernisse:
Benötigt ausreichend feuchte Böden, daher empfindlich gegenüber Trockenheit
Aussaat: Mitte September bis Anfang Oktober
Standortbedingungen:
Geeignet für leichtere, sandige Böden, die nicht zu trocken sind
Wachstums- / Wurzeleigenschaften:
Eine zu späte Ernte resultiert in einem geringeren Futterwert, eine zu frühe Ernte hingegen gibt keine ausreichende Biomasse her
Konkurrenzstark und damit gut für die Unkrautunterdrückung mit einer schnellen Entwicklung und Bodenbedeckung
Vorteile:
Kann als Futtermittel genutzt werden und hilft Nährstoffe im Winter vor Auswaschung zu schützen
Hinterlässt gute Bodenbedingungen für Mais als Folgefrucht
Hindernisse:
Die Nutzungsoptionen hängen stark von Boden, Klima- und Wasserverhältnissen sowie der Anbauintensität ab
Aussaat: Anfang bis Mitte September
Standortbedingungen:
Gedeiht auf allen Böden, bevorzugt niederschlagsreiche Gebiete
Wachstums-/Wurzeleigenschaften:
Schnellwüchsiges mit einem hohen Ertragspotential
Flachwurzelnd mit einem guten Durchwurzelungsvermögen der oberen Bodenschicht
Vorteile:
Vielseitig einsetzbar
Der Anbau kann gut an die Nutzung und die Bedingungen des Standorts angepasst werden, da diverse Sorten auf dem Markt verfügbar sind
Hindernisse:
Gefahr von Rostausbreitung
Harte, schneereiche Winter können zu Auswinterungsschäden durch Pilzerkrankungen führen
Aussaat: Mitte September bis Anfang Oktober
Standortbedingungen:
Bevorzugt leichte bis mittlere Böden, verträgt Kälte
Braucht eine ausreichende Wasserversorgung, ist jedoch empfindlich gegen Staunässe
Wachstums-/Wurzeleigenschaften:
Eine schnelle, tiefwurzelnde Bodenbedeckung
Vorteile:
Gute flächendeckende Winterbegrünung und Nährstoffbindung
Ideal als Vorfrucht für Kartoffeln oder Mais
Hindernisse:
Benötigt ausreichend Feuchtigkeit, empfindlich gegenüber Trockenheit
Aussaat: Mitte Juli bis Mitte September
Standortbedingungen:
Nährstoffreiche Mineral- und Moorböden, dabei trockentolerant jedoch empfindlich gegenüber Staunässe
Wachstums-/Wurzeleigenschaften:
Sehr wüchsiges Obergras
Treibt früh aus, jedoch langsame Entwicklung im ersten Jahr
Vorteile:
Sehr gut für die Grünfutter- und Heugewinnung
Erreicht bei frühem Schnitt sehr gute Futterwerte
Hindernisse:
Ein hoher Düngebedarf, aufgrund von hoher Massewüchsigkeit
Für die Beweidung nur bedingt geeignet, anfällig gegenüber Trittschäden
Aussaat: Mitte Juli bis Anfang September
Standortbedingungen:
Bevorzugt feuchte und mineralische Böden
Wachstums-/Wurzeleigenschaften:
Tiefwurzelnd, sehr widerstandsfähig gegenüber Frost und Trockenheit
Vorteile:
Hohe Ertragssicherheit, sehr widerstandsfähig gegenüber extremen Wetterbedingungen
Hindernisse:
Relativ geringer Futterwert, daher vorrangig als Bodenschutz und nicht als Futterpflanze genutzt
Der Einsatz von winterharten Gräsern und Getreide als Zwischenfrüchte bietet zahlreiche Vorteile für die Landwirtschaft. Sie schützen nicht nur den Boden vor Erosion, sondern verbessern auch die Nährstoffverfügbarkeit und tragen zur Ertragssteigerung bei. Die Integration dieser Pflanzen in die Fruchtfolge, etwa nach früh abreifenden Hauptkulturen oder als Vorfrucht für Mais, zeigt, wie flexibel sie eingesetzt werden können. In einer Zeit, in der nachhaltige Praktiken zunehmend an Bedeutung gewinnen, ermöglichen diese Methoden nicht nur eine effiziente Ressourcennutzung, sondern fördern auch die Biodiversität und den Humusaufbau.
Blickt man in die Zukunft, so wird der Anbau von Zwischenfrüchten wie Knaulgras oder Winterroggen eine zentrale Rolle in der resilienten Landwirtschaft spielen. Diese Pflanzen tragen dazu bei, den Boden langfristig zu regenerieren und die Herausforderungen des Klimawandels zu bewältigen. Indem landwirtschaftliche Betriebe auf bewährte Anbaumethoden setzen und innovative Ansätze wie die Drohnentechnologie zur Aussaat nutzen, können sie aktiv zur Verbesserung der Bodenfruchtbarkeit und zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen.
Wie tragen winterharte Gräser und Getreide zur Klimaresilienz der Landwirtschaft bei?
Winterharte Gräser und Getreide tragen zur Klimaresilienz der Landwirtschaft bei, indem sie die Anpassungsfähigkeit der Landwirtschaft an extreme Wetterereignisse erhöhen. Durch ihre Fähigkeit, auch bei ungünstigen klimatischen Bedingungen zu gedeihen, können sie den Ernteausfall reduzieren und die Ernährungssicherheit verbessern. Zudem helfen sie, den Wasserhaushalt im Boden zu regulieren und den CO2-Gehalt zu senken, was langfristig zur Bekämpfung des Klimawandels beiträgt. Indem sie den Boden stärken und die Nährstoffverfügbarkeit optimieren, sind sie ein wesentlicher Bestandteil nachhaltiger Anbausysteme.
Wie beeinflusst der Anbau von Zwischenfrüchten die Biodiversität in der Landwirtschaft?
Der Anbau von Zwischenfrüchten erhöht die Biodiversität in der Landwirtschaft, indem er Lebensräume für verschiedene Pflanzen und Tiere schafft. Durch die Förderung einer Vielzahl von Pflanzenarten wird die Nahrungskette gestärkt, was wiederum nützliche Insekten und andere Organismen anzieht. Eine höhere Biodiversität kann dazu beitragen, Schädlinge und Krankheiten auf natürliche Weise zu kontrollieren, wodurch der Bedarf an chemischen Pestiziden verringert wird und ein gesundes Ökosystem entsteht.
Welche Rolle spielen Zwischenfrüchte bei der Verbesserung der Bodenqualität?
Zwischenfrüchte spielen eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Bodenqualität. Sie fördern die mikrobielle Aktivität im Boden, was zu einer besseren Nährstoffverfügbarkeit führt. Zudem können sie durch ihre Wurzelsysteme die Bodendichte verringern und die Luftzirkulation im Boden verbessern. Die Zersetzung der Pflanzenreste nach der Ernte erhöht den Humusgehalt, was die Wasserspeicherfähigkeit und Fruchtbarkeit des Bodens langfristig steigert.