Maschinen für die Regenerative Landwirtschaft

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Die regenerative Landwirtschaft ist ein Ansatz in der Landwirtschaft, der sich auf die Verbesserung und Revitalisierung der Bodengesundheit fokussiert. Sie baut auf der Philosophie auf, wieder im Einklang mit der Natur zu arbeiten. Die regenerative Landwirtschaft ist damit ein System landwirtschaftlicher Praktiken, die zu einem gesunden und funktionierenden Boden-Ökosystem führen. Der Fokus auf harmonische Wechselbeziehung zwischen Sonnenlicht, Wasser, Mineralien, Pflanzen, Säugetieren, Insekten und Mikroorganismen ist der Kern dieser Wirtschaftsform. Eine entscheidende Rolle spielen dabei auch die eingesetzten Maschinen auf dem Feld. Welche Geräte eignen sich gut für eine Direktsaat, das Strip Till Verfahren oder für eine reduzierte Bodenbearbeitung? In diesem Artikel erhältst du Informationen zu diesem Thema.

 

Direktsaat

Direktsaat bedeutet, dass die Saat einer Kultur ohne jegliche Bodenbearbeitung in die Stoppel der Vorfrucht erfolgt. Ziel ist ein möglichst weitgehender Erhalt der Bodenbedeckung als Erosions- und Verdunstungsschutz. Zur Aussaat sind spezielle Direktsämaschinen erforderlich.

Weitere Vorteile der Direktsaat

 

Nachteile

Die Direktsaat kann aber auch mit einigen Problemen verbunden sein. Es ist jedoch zu erwähnen, dass sich vielen dieser Probleme insbesondere durch erweiterte Fruchtfolgen vorbeugen lassen und diese damit nicht zwangsläufig entstehen müssen.

 

Strip Till Verfahren

Das Strip-Till-Verfahren bezeichnet die streifenweise Bearbeitung des Bodens zur Aussaat von Reihenkulturen. Dabei wird der Saatstreifen intensiv bearbeitet während der Bereich zwischen den Saatreihen unbearbeitet bleibt. Das Verfahren wird in der Regel nur bei Reihenfrüchten wie Mais, Zuckerrüben, aber auch beim Raps, angewendet, um ausreichende Abstände zwischen den Reihen zu gewährleisten.

Vorteile

 

Nachteile

 

Die englische Firma Claydon kombiniert in ihrer Drillmaschine Hybrid das Strip Till-Verfahren und die Direktsaat. Sie bietet zum einen die Hybrid M – Mounted Drills an, dies ist eine befestigte Sämaschine am Dreipunktkraftheber des Traktors und die Hybrid T – Trailed Drills an, dies ist eine gezogene Sämaschine.

Mit der Claydon Drille kann direkt in die Stoppel gedrillt werden und gleichzeitig kann der Boden tief bearbeitet werden. Zunächst lockert ein Meißel Zinken den Bereich unter der Saatreihe zwischen 10 und 20 cm tief auf. Ein Gänsefußschar hebt dann den gelockerten Boden an, dahinter bringt ein Verteilerkopf die Saat in den Boden. Dadurch wird ein etwa 15 cm breites Saatband entwickelt, dass sich über der aufgelockerten Furche des Meißel Schars befindet. Die Schare sind im Abstand von 30 cm angeordnet, so wechseln sich 15 cm Saatband und 15 cm Freiraum ab. Durch die oben genannten Vorteile ist die Claydon Drille eine gute Möglichkeit, um direkt die Saat ohne richtige Bodenbearbeitung in den Boden zu bekommen. In der Praxis hat sich die Drille in vielen Fällen als erfolgreich dargestellt.

 

Reduzierte Bodenbearbeitung

Bei reduzierter Bodenbearbeitung wird eine konservierende Bodenbearbeitung durchgeführt. Dies bedeutet, dass auf eine wendende Bodenbearbeitung durch den Pflug verzichtet wird. Diese Methode setzt auf einen schonenden Ansatz. Der Boden soll weniger tiefgründig und damit schonend bearbeitet werden, wodurch das Bodenleben weniger gestört wird und sich humusbildende Prozesse etablieren können. Das steigert den Humusgehalt und wirkt sich somit positiv auf die Boden- und Pflanzengesundheit aus.

 Die Vor- und Nachteile sind ähnlich wie die bei einer Direktsaat, da hier auch keine wendende Bodenbearbeitung angewendet wird.

 

Vorteile

 

Nachteile

 

 

Maschinen zur reduzierten Bodenbearbeitung

Egge

Eine Egge ist ein landwirtschaftliches Bodenbearbeitungsgerät mit Zinken, die durch den Boden bewegt werden. Sie wird eingesetzt, um die obere Bodenschicht zu lockern, Erdschollen zu zerkleinern, eine gute Krümelung für die Saatbettbereitung herzustellen und um Unkraut zu bekämpfen. Mit der Egge ist es möglich:

  

Grubber

Das Arbeitsgerät verfügt über sogenannte Grubberzinken, welche den Boden tiefgründig lockern und ein wenig anheben. Die Zinken sind beim Grubber deutlich größer und graben sich tiefer in den Boden als bei der Egge. Der Grubber kann eingesetzt werden, um:

 

Auch der Grubber wendet den Boden nicht. Dieser wird nur angehoben und gelockert, was größere Erdklumpen und nicht genügend zerkleinerte Erdstücke hinterlassen kann. Daher befindet sich hinter den Grundrahmen mit den Grubberzinken eine Reihe an Schneidscheiben, welche die größeren Erdstücke weiter zerkleinern kann. Eine Nachlaufwalze übernimmt das weitere Zerkleinern.

Weiter Information zu den verschiedenen Geräten, die es bei der Egge und dem Grubber gibt, findest du in unserem anderen Beitrag Maschinen für eine reduzierte Bodenbearbeitung.

 

Fräse

Die Fräse ist ebenfalls ein geeignetes Bodenbearbeitungsgerät mit verringerter Bearbeitungstiefe. Sie verfügt über angewinkelte Fräsmesser, welche den Boden oberflächlich Schneiden und lockern. Zudem können Pflanzen/-reste beim Schneiden zerkleinert und in den Boden eingearbeitet werden. Eine detaillierte Beschreibung des Gerätes findest Du in dem Artikel “Was kann eigentlich die Fräse?”.

 

Tiefenlockerer

Eine tiefgründige Lockerung kann auch bei reduzierter Bodenbearbeitung von Vorteil sein. Ein erhöhter Humusgehalt gilt als Gegenmaßnahme für verdichtete Böden. Diese Humusschicht kann jedoch das Risiko der Bodenverdichtung nicht vollständig beseitigen. Ein Tiefenlockerer, wie zum Beispiel der Schwergrubber, kann dafür sorgen, dass einzelne Verdichtungen im Boden schonend beseitigt werden. Dabei wird der Boden nicht regelmäßig gewendet, sondern schonend “durchwühlt”, wodurch das Bodenleben nur minimal gestört wird. Weitere Vorteile des Tiefenlockerers und was bei seiner Anwendung zu beachten ist, können in dem Artikel “Tiefenlockerung - ein notwendiger Bestandteil der konservierenden Bodenbearbeitung?” nachgelesen werden.

 

Fazit

Um bodenschonend und regenerativ in der Landwirtschaft zu arbeiten, bietet sich die Direktsaat, das Strip Till Verfahren und eine reduzierte Bodenbearbeitung an. Der Fokus liegt auf der harmonischen Wechselbeziehung zwischen Sonnenlicht, Wasser, Mineralien, Pflanzen, Säugetieren, Insekten und Mikroorganismen. Durch die Verfahren können eine Einsparung von Kosten, Arbeitszeit und Kraftstoff durch den Wegfall der Bodenbearbeitung erreicht werden. Zudem entsteht ein geringerer Investitionsaufwand, da weniger Maschinen und Traktoren benötigt werden. Die Förderung des Bodenlebens, insbesondere der tiefgrabenden Regenwürmer wird erzielt und sorgt für eine gute Bodenstruktur. Jedes der Geräte und Verfahren bietet gewisse Vor- und Nachteile, die man bei der Wahl dafür berücksichtigen sollte.