Bodenbearbeitung und Saat bei mehrjährigem Feldfutter

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Im Feldfutterbau wird eine Vielzahl von verschiedenen Kulturpflanzen verwendet. Dies führt dazu, dass es auch eine Vielzahl von verschiedenen Bodenbearbeitungen erfordert, um optimale Ergebnisse zu erzielen. Die Mehrheit der Pflanzen, welche im Feldfutterbau genutzt werden, sind Lichtkeimer wie verschiedene Gräser und Leguminosen. Deswegen ist der Fokus im folgenden Artikel auf feinsamiges Saatgut gelegt. Für mehr Infos zu Leguminosen im Detail stehen mehrere Artikel auf unserer Website zur Verfügung. 

 

Bodenbearbeitung

Ideal für den Feldfutterbau ist ein blankes, feinkrümeliges und abgesetztes Saatbett. Des Weiteren sollte ausreichend Bodenschluss sichergestellt werden, damit gerade während und nach der Keimung die jungen Pflanzen ausreichend mit Wasser versorgt sind. Dieses Ergebnis wird mithilfe von Techniken der konservierenden Bodenarbeit oder mithilfe eines Pfluges als Grundbodenbearbeitungsgerät erreicht. Besonders geeignet für den Erhalt der Mulchauflage sind hierfür Maschinen für eine reduzierte Bodenbearbeitung oder Pflugformen, welche besonders flach arbeiten, zum Beispiel der Zweischichtenpflug. Gepflügt werden sollte in der Regel mit 5 - 10 cm Tiefe. Die beste Zeit ist im späten Herbst für die raue Winterfurche, jedoch im Frühling und Sommer für die Saatfurche. Wer einen besonders schweren Boden hat, sollte den Frühlingstermin ausfallen lassen, da durch die hohe Feuchtigkeit im Boden die Verklumpung der Erde zu hoch ist, was kontraproduktiv für das Saatbett wäre. Generell bestimmen aber natürlich die Fruchtfolge der geplanten Kulturarten sowie deren Aussaattermine den Zeitpunkt der Bodenbearbeitung. 

Wenn sich bereits Untersaaten auf dem Feld befinden, muss auf die Bodenbearbeitung verzichtet werden, um die Deckfrucht nicht zu beschädigen. Dies kann man allerdings einfach lösen, indem man sicherstellt, dass die Aussaat von Deckfrucht und Untersaat gleichzeitig stattfindet. Dabei sollte aber ganz besonder darauf geachtet werden, dass die Saatverträglichkeit der beiden gegeben ist, da nur so Ertragseinbußen vermieden werden können. Die Aussaat sollte am besten mit einer Drillmaschine erfolgen, welche einen engen Reihenabstand hat. Die Samen sollten außerdem nicht weiter wie 0,5 - 2 cm unterhalb der Erde sein. Dies ist besonders wichtig da das Saatgut von Feinsämerei sehr windanfällig ist. Sollte es beispielsweise sehr windig sein und es wird keine Drillmaschine verwendet, so ist es sehr wahrscheinlich, dass lückige Bestände die Folge wären. 

Neben der Drillmaschine ist auch eine Breitsaat denkbar, zum Beispiel mithilfe eines pneumatischen Düngerstreuers. 

Feinsämerei benötigt eine flache Saat, welche gestriegelt werden sollte, um eine ausreichende Bodenbearbeitung zu gewährleisten. Nachdem der Boden mit dem Striegel bearbeitet wurde, sollte er auch noch abgewälzt werden, um den Bodenanschluss des Saatgutes zu verbessern. Je nach Temperatur und Region wird empfohlen, dies ab Mitte bis Ende August durchzuführen. Sollten die Bestände dann sehr viel wachsen, ist zu überlegen, sie im Herbst noch einmal abzuschlegeln. Dabei muss dann aber darauf geachtet werden, dass es nicht zu kurz wird aufgrund des kommenden Winters. 

 

Saat

“Grundsätzlich sind beim Säen von kleinkörnigen Leguminosen folgende Angaben gültig. Die Aussaatmenge liegt bei 25 - 30 kg/ha (Kleearten zw. 20 und 8 kg/ha), das Tausendkorngewicht bei etwa 2,2 - 2,7 g (...)” Zitiert von (Lütke-Entrup, 2000).

Auch die Aussaattiefe ist wichtig. Sollte das Saatgut zu tief gesät worden sein, besteht eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es verspätet und geschwächt aus der Erde wächst. Dabei würde es dann gegen konkurrenzstarke Unkräuter so wie zum Beispiel Quecke oder Ampfer verlieren. Generell laufen die Gemenge allerdings im Schatten der Deckfrucht gut auf. Die Art der ausgesäten Pflanze(n) spielt auch eine wichtige Rolle. Je nachdem, was für eine Pflanze gesät wird, kann nämlich früher oder auch später ausgesät werde. Der Rotklee kann recht spät gesät werden, da er schnell wächst. Der Weißklee hingegen muss früher gesät werden. Auch Luzerne, vor allem im Wintergetreide, muss sehr früh ausgesät werden. Die Arbeitsgemeinschaft zur Koordinierung von Grünlandversuchen in Mittelgebirgslagen 2021 kam außerdem zu der Schlussfolgerung, dass sich bei einem Gemengen-Anbau vor allem die Mischung von Hafer-Futtererbsen-Sommerwicke anbietet.  Grund hierfür ist, dass sich die drei Arten sehr gut gegenseitig ergänzen. Hafer bietet eine gute Stütze für Erbse und Wicke. Erbse und Wicke auf der anderen Seite sorgen dafür, dass besonders wenig Unkraut wächst. Mit diesem Zusammenspiel der verschiedenen Pflanzen ist es möglich, besonders hohe Erträge zu generieren. Auch generell ist es sinnvoll, bei konkurrenzschwachen Pflanzen wie zum Beispiel Luzerne oder Klee über eine Deckfrucht von zum Beispiel Hafer nachzudenken. Diese Deckfrucht schützt dann die Keimlinge vor Schlagregen und Unkräutern und ermöglicht es so auch den konkurrenzschwachen Pflanzen zu wachsen. Wenn die Deckfrucht bis zur Druschreife geführt wird, spricht man von einer Untersaat der Feldfutterpflanzen. Die langsamere Sprossentwicklung des Feldfutters wird dann in Kauf genommen, um der Hauptfrucht das bestmögliche Wachstum zu ermöglichen. Aussaaten, welche komplett ohne Deckfrucht ausgesät sind, werden Blanksaaten genannt. 

 

Fazit 

 

Für den Feldfutteranbau wird ein feinkrümeliges, blankes und abgesetztes Saatbett benötigt. Der Boden sollte möglichst Techniken der konservierenden Bodenarbeit oder flach gepflügt werden, um die Mulchschicht nicht zu verletzen. Die Aussaat sollte mit einer Drillmaschine erfolgen, aber auch eine Breitsaat ist denkbar. Das Saatgut sollte außerdem möglichst flach in die Erde eingebracht werden. Nach der Aussaat ist es wichtig, die Flächen zu striegeln und abzuwälzen, um dem Saatgut den bestmöglichen Start zu bieten. Je nachdem welche Pflanzen geplant sind, ist es sinnvoll, über eine Deckfrucht oder Untersaat nachzudenken, da dies viele Vorteile bieten kann.