Steckbrief: Leguminosen als winterharte Zwischenfrüchte

 

Die Verwendung einiger Leguminosen als winterharte Zwischenfrüchte sind aus der regenerativen Landwirtschaft nicht mehr wegzudenken. Wusstest du, dass diese Pflanzen nicht nur das Nährstoffmanagement auf dem Acker positiv beeinflussen können, sondern auch den Humus- und Stickstoffgehalt im Boden erhöhen können. In diesem Artikel erfährst du, wie bestimmte winterharte Leguminosen deinen Boden das ganze Jahr über schützen und nähren, und warum ihre Integration in deinen landwirtschaftlichen Betrieb nicht nur die Erträge steigert, sondern auch zur langfristigen Bodengesundheit und zum Klimaschutz beiträgt. Entdecke, wie diese robusten Pflanzen deinen Ackerbau nachhaltig transformieren können.

 

Kernaussagen

 

Mit Zwischenfrüchten den Boden überwintern - ein kurzer Einblick 

Die konstante Bedeckung und Durchwurzelung des Bodens sind Grundprinzipien der Regenerativen Landwirtschaft. Die Vorteile von Winterzwischenfrüchten sind dabei besonders vielfältig: 


1. Steigerung des Humusgehalts

Eine durchgängige Bedeckung sowie Durchwurzelung des Bodens erhöht die Menge an organischem Material im Boden im Vergleich zu unbedecktem Bracheboden enorm. Wird diese vom Bodenleben zu Humus umgewandelt, hat dies wiederum viele weitere Vorteile.

2. Optimiertes Wassermanagement 

Zwischenfrüchte verbessern die Durchwurzelung und Infiltration und sorgen dafür, dass Regenwasser die Bodenschichten besser durchdringen kann, ohne oberflächlich abzulaufen. Zusätzlich kann der aufgebaute Humus ein Vielfaches seines Eigengewichtes an Wasser speichern und erhöht somit die Menge an pflanzenverfügbarer Feuchtigkeit im Boden.

Der Anbau von Zwischenfrüchten wirkt sich nicht negativ auf den Wasserhaushalt des Bodens aus!

3. Temperaturausgleich

Der Anbau von Zwischenfrüchten kann im Sommer hohe und im Winter niedrige Außentemperaturen ausgleichen und die Temperatur des Bodens stabilisieren.

4. Schutz und Re-Aktivierung des Bodenlebens

Der Anbau von Zwischenfrüchten bietet vielen Tieren einen Lebensraum und eine Futterquelle. Der damit einhergehende Aufbau organischer Substanz fördert die Vielzahl an Mikro- und Makroorganismen im Boden.

Ein Gramm Boden enthält Milliarden von Mikroorganismen.

5. Nährstoffmanagement

Zwischenfrüchte schützen den Boden vor Nährstoffauswaschungen. Überschüssiger Stickstoff kann nach der Ernte der Hauptfrucht durch den Anbau einer Zwischenfrucht gebunden und für die Folgekultur verfügbar gemacht werden. Die Wahl der Zwischenfruchtkomponenten hat einen maßgeblichen Einfluss auf den für die Folgekultur verfügbaren Stickstoff im Boden. Legume Winterzwischenfrüchte erhöhen den Stickstoffgehalt im Boden durch die zusätzliche Stickstofffixierung. 

6. Stabilisierung des Bodengefüges

Tiefwurzelnde Zwischenfrüchte können Schadverdichtungen aufbrechen, damit sich Mikroorganismen, Wasser und Luft in den Zwischenräumen ansammeln können. Der Boden wird so durch die Bildung neuer Verbindungen in einer vorteilhafteren Art und Weise stabilisiert.

 

Welche Nutzen haben winterfeste Zwischenfrüchte? 

 

Welche Funktionen übernehmen Leguminosen? 

 

1. Stickstofffixierung

Zwischenfrüchte mit Leguminosenanteil werden in der Landwirtschaft für ihre Fähigkeit, Stickstoff für die Folgekultur aus der Atmosphäre zu fixieren, geschätzt. Ein Feldversuch mit einer Laufzeit von 30 Jahren untersuchte die Erträge sowie die Stickstoffeffizienz in Fruchtfolgen mit legumer Zwischenfrucht. Dabei wurden folgende Ergebnisse dokumentiert: 

Ergebnisse des Feldversuches zu legumen Zwischenfrüchten

 

2. Bodenbedeckung 

Leguminosen tragen maßgeblich zur Bodenbedeckung bei, indem sie eine dichte, unterirdische sowie oberirdische Pflanzenmasse bilden, die den Boden vor Erosion schützen. Sie minimieren den Wasserabfluss und verhindern das Auswaschen von Nährstoffen. Zudem verbessern sie die Bodenstruktur, was die Wasserspeicherung und Durchlüftung des Bodens fördert.

 

3. Humusaufbau 

Durch ihren hohen Gehalt an organischem Material fördern Leguminosen den Humusaufbau im Boden. Ihre Wurzeln und Pflanzenteile zersetzen sich zu wertvollem Humus, der die Bodenfruchtbarkeit erhöht. Außerdem binden sie in Symbiose mit Mykorrhiza-Bakterien in Form von Knöllchen an den Wurzeln Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden damit an, was die Nährstoffverfügbarkeit für nachfolgende Kulturen verbessert. 

Knöllchenbildung an Pflanzenwurzeln

 

4. Biodiversität 

Leguminosen steigern die Biodiversität, indem sie Lebensräume für verschiedene Insekten, Bodenorganismen und Mikroben bieten. Diese Vielfalt fördert ein gesundes Ökosystem und kann Schädlinge sowie Krankheiten unterdrücken. Außerdem tragen sie zur Pflanzendiversität bei, was das Risiko von Monokulturen und deren negativen Auswirkungen reduziert.

 

Leguminosen anbauen mit Klim - Das lohnt sich! 

Wir von Klim wissen um die Bedeutung von legumen Zwischenfrüchten für eine nachhaltige Landwirtschaft und bieten Landwirten bei der Umstellung auf regenerative Landwirtschaft finanzielle Anreize für die Reduzierung von Emissionen und die aktive Speicherung von CO₂ im Boden. Landwirte werden für den Aufbau von Humus sowie die Reduzierung von Emissionen durch z.B. Düngemittel belohnt, was zur Verbesserung der Bodengesundheit und zum Klimaschutz beiträgt.

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Diese Leguminosen eignen sich als winterharte Zwischenfrüchte:

 

1. Winterwicke

Lila blühende Winterwicke

Aussaat

Standortbedingungen

Wachstums-/ Wurzeleigenschaften

Anbaupause 

Winterwicken sind vielseitig, beispielsweise als Grünfutter, Silage oder Gründüngung einsetzbar. Außerdem bieten sie das Potenzial, den Boden mit leicht verrottbarer organischer Substanz anzureichern und aufzulockern. Jedoch sollte darauf geachtet werden, dass eine Auswinterungsgefahr bei länger andauernden Blankfrösten von -10°C besteht. 

 

2. Wintererbse

Aussaat 

Standortbedingungen 

Anbaupause 

Wintererbsen sind weniger winterhart und anfälliger für Pilzkrankheiten und Schädlingsbefall als andere winterharte Leguminosen wie Winterwicken und Rotklee. Allerdings bieten sie durch ihre schnelle Bodenbedeckung einen effektiveren Erosionsschutz und fördern die Bodenfruchtbarkeit. 

 

3. Schwedenklee

Aussaat

Standortbedingungen

Wachstums-/ Wurzeleigenschaften

Anbaupause 

Schwedenklee ist resistenter gegenüber Nässe und Kälte als Rotklee und hat geringere Standortansprüche. Als Grünfutter oder Silage ist er wegen des bitteren Geschmacks nur als Mischung geeignet. 

 

4. Inkarnatklee

Rot blühender Inkarnatklee

Aussaat 

Standortbedingungen

Wachstums-/ Wurzeleigenschaften

Anbaupause 

Auch der Inkarnatklee lässt sich vielseitig einsetzen - ob als Bienenweide, Silage, Grünfutter, Gründünger oder Erosionsschutz. Jedoch ist keine intensive Beweidung möglich, da Inkarnatklee trittempfindlich ist. Blankfröste oder lange, schneereiche Winter wird er nicht überstehen. 

 

5. Rotklee

Aussaat 

Standortbedingungen

Wachstums-/Wurzeleigenschaften

Anbaupause 

Rotklee hat ein sehr gutes Nachnutzungsvermögen und weist höhere Erträge als andere winterharten Kleearten auf. Hindernisse sind die Anfälligkeit für Kleekrebs und der Fakt, dass Rotklee nicht selbstverträglich ist. Eine zweijährige Nutzung ist nur bei langlebigen Sorten im Gemenge mit Gräsern ergiebig. 

 

Fazit 

Der Einsatz von winterharten Zwischenfrüchten, insbesondere Leguminosen, bietet zahlreiche Vorteile für die Regenerative Landwirtschaft: Sie verbessern die Bodengesundheit, optimieren das Wassermanagement und reichern den Boden mit wertvollem Stickstoff an. Die Pflanzen schützen den Boden das ganze Jahr über und tragen somit zur Unkrautunterdrückung und besseren Nährstoffverwertung bei. Durch den Anbau von legumen Zwischenfrüchten kannst du nicht nur deine Ernteerträge steigern, sondern auch langfristig zum Klimaschutz und zur Bodenfruchtbarkeit beitragen. Es ist zu beachten, dass einige Leguminosen eine geringe Selbstverträglichkeit aufweisen und gewisse Anbaupausen eingehalten werden sollten. 

 

FAQs

Warum sind winterharte Zwischenfrüchte für die Landwirtschaft vorteilhaft?

Winterharte Zwischenfrüchte, wie Leguminosen, schützen den Boden das ganze Jahr über, erhöhen den Humusgehalt und verbessern die Wasserspeicherung. Diese Pflanzen helfen auch dabei, Nährstoffe wie Stickstoff im Boden zu fixieren, was die Fruchtbarkeit und Erträge in der folgenden Vegetationsperiode steigert.

Wie verbessern Leguminosen als Zwischenfrüchte die Bodengesundheit?

Leguminosen fördern die Bodengesundheit, indem sie tiefreichende Wurzeln ausbilden, die Bodenverdichtungen aufbrechen und die Durchlüftung verbessern. Außerdem erhöhen sie den Humusgehalt und bieten Mikro- und Makroorganismen im Boden eine bessere Lebensgrundlage, was die Bodenstruktur und Fruchtbarkeit nachhaltig stärkt.

Welche spezifischen Vorteile bieten Leguminosen als Zwischenfrüchte?

Leguminosen fixieren Stickstoff aus der Luft und reichern den Boden damit an, fördern die Bodendurchwurzelung und erhöhen den Humusgehalt. Sie tragen außerdem zur Verbesserung der Bodenstruktur bei und unterstützen das Bodenleben, was langfristig die Bodengesundheit und die Ernteerträge verbessert.