Zwischenfrüchte in roten Gebieten besser als erwartet

Dieses Jahr waren Zwischenfrüchte zum ersten Mal in roten Gebieten verpflichtend vor Sommerungen anzubauen. Ausnahmen des Pflichtanbaus gibt es nur in Trockengebieten (<550mm Niederschlag im Jahr), oder bei einer spät geernteten Vorfrucht. Bei dem Anbau dürfen die Zwischenfrüchte nicht mit stickstoffhaltigen Mitteln gedüngt werden, es sei denn, es handelt sich um Festmist oder Kompost. Die Resonanz der meisten Landwirte ist nach der ersten Herbstbestellung positiv. Der Landwirtschaftliche Informationsdienst Zuckerrüben (LIZ) hat sich die Zwischenfruchtbestände angeschaut und ein Feedback gegeben.

 

Leguminosenhaltige Zwischenfruchtmischungen ohne Düngung

Da man in roten Gebieten keinen Stickstoff ausbringen darf, lohnt es sich dort mit Leguminosen zu arbeiten. Artenreiche Mischungen mit einem hohen Anteil von Eiweißpflanzen, die früh gesät wurden, zeigten sich dabei gut entwickelt. Die Bestände sind gleichmäßig und auf einer Höhe gewachsen. 

Laut LIZ- Beratern könnte es allerdings im Frühjahr zu einem Problem kommen, da “die Verunkrautung mit Ausfallgetreide, die weiter in der unteren Etage existiert”, nach dem Winter auflaufen wird. Der Einsatz von Glyphosat ist eingeschränkt und dadurch kann es zu mehr Unkrautdruck kommen. Allerdings gibt es auch positive Folgen, denn das Bodengefüge verbessert sich und phytosanitäre Vorteile können entstehen. Der Anteil der positiven Effekte hängt dabei von der Zusammensetzung der Mischung ab.

 

Erfahrungen mit Standardmischungen ohne Düngung

Senf und Ölrettich gelten als Standardmischung für den Zwischenfruchtanbau und zeigten sich in diesem Sommer vielerorts als schwach wüchsig. Das liegt größtenteils an der fehlenden Düngung, da es laut LIZ “im Vergleich zu den gedüngten Parzellen auffällt”.

Durch die guten Witterungsverhältnisse in diesem Jahr, haben sich die Mischungen aber trotzdem noch gut entwickelt. “Ein hoher Masseaufwuchs wie in gedüngten Parzellen”, sei aber nicht zu erwarten. Da Senf und Ölrettich in der zunehmenden Entwicklung Stickstoff benötigen, können sie noch schneller ins Stocken geraten. 

 

Die langfristigen Effekte der Zwischenfrüchte werden sich frühestens nach Vegetationsende der Folgefrüchte bewerten lassen.