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Die regenerative Landwirtschaft ist ein Ansatz in der Landwirtschaft, der sich auf die Verbesserung und Revitalisierung der Bodengesundheit fokussiert. Sie baut auf der Philosophie auf, wieder in Einklang mit der Natur zu arbeiten. Die regenerative Landwirtschaft ist damit ein System landwirtschaftlicher Praktiken, die zu einem gesunden und funktionierenden Boden-Ökosystem führen. Der Fokus auf harmonische Wechselbeziehung zwischen Sonnenlicht, Wasser, Mineralien, Pflanzen, Säugetieren, Insekten und Mikroorganismen ist der Kern der regenerativen Landwirtschaft.
Eine feste Definition für regenerative Landwirtschaft gibt es nicht. Nach Ethan Soloviev und Gregory Landua würde eine Definition für die regenerative Landwirtschaft “eine Mauer um unsere Agrarlandschaften errichten, die sie von der natürlichen Welt trennt.” Das Ziel der regenerativen Landwirtschaft ist es “die Gesundheit, Vitalität und evolutionäre Fähigkeit ganzer lebender Systeme zu regenerieren”. Die Konzentration auf Definitionen würde die Komplexität einschränken, die den Boden mit dem Wasser, den Menschen, der öffentlichen Gesundheit, der Kultur, der Nahrung, der Biodiversität und anderen wichtigen Teilen des Ökosystems verbindet. Das Ackerland soll von Landwirtinnen und Landwirten ganzheitlich betrachtet werden und den Boden, das Wasser, die Nutzpflanzen, die Menschen und die Tiere als Elemente eines zusammenhängenden Systems behandeln.
Durch die Industrialisierung hat sich die Landwirtschaft sehr stark verändert. Anstelle eines wie oben beschriebenen Boden-Ökosystems leidet unsere wichtigste Ressource - der Boden unter Strukturproblemen, Versickerungsproblemen, Erosionsproblemen, Unkraut- und Schädlingsproblemen. Durch die Klimakrise ist ein Rückgang der biologischen Vielfalt zu vermerken, die Meeresspiegel steigen, Eiskappen schmelzen, es herrscht Wasserknappheit und -verschmutzung. Zudem besteht große Ernährungsunsicherheit, giftige Luftqualität und es kommt zu immer mehr Überschwemmungen und Waldbrände. Doch die Landwirtschaft, insbesondere unser Boden, kann uns helfen den Klimawandel zu bekämpfen.
Wenn wir kurze Fruchtfolgen gegen Gründünger austauschen und Bodenaggregate bilden, Lebensraum für Raubinsekten schaffen, Bodenleben mit Wurzelexsudation füttern und die 5 Prinzipien eines gesunden Ökosystems anwenden, können wir unsere Ressourcen regenerieren. Die 5 wichtigsten Prinzipien sind:
Schutz der Bodenoberfläche
Minimale Bodenstörung
Vielfalt an Pflanzen, Tieren und Insekten (Lese hier mehr zu dem Thema)
Dauerhafte lebendige Wurzeln im Boden
Integrierte Tierhaltung im System
Bessere Ilfiltrationsraten, Wasserhaltekapazitäten und Nährstoffverfügbarkeit durch Reduzierung der Bodenbearbeitung
Bindung von größeren Mengen an Kohlenstoff
Verringerung des Einsatzes von chemisch-synthetischen Düngern oder Pflanzenschutzmitteln und Pestiziden
Größere Artenvielfalt, Schutz des Bodens, Anreicherung organischer Masse und mehr Nährstoffe im Bodenleben durch Integrierung von Zwischenfrüchten und Untersaaten
Diejenigen, die den Naturprinzipien folgen, sehen einen exponentiellen Anstieg der Gesundheit und Funktionalität ihres Bodens, der Pflanzen, die darauf wachsen und der Tiere, die auf ihm leben
Regenerative Landwirtschaft ist also elementar für unsere Zukunft, denn so wie Charles Kellogg sagte: “Im Grunde hängt alles Leben vom Boden ab. Es kann kein Leben ohne den Boden und keinen Boden ohne Leben geben, sie haben sich gemeinsam entwickelt.”
Weitere Gründe für die regenerative Landwirtschaft findest du hier.