Was ist Aquaponik?

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Das Wort “Aquaponik” setzt sich aus den zwei Begriffen Aquakultur und Hydrokultur zusammen. Aquaponik vereint die Aufzucht von Fischen mit dem Anbau von Gemüse. Dabei wird ein geschlossener Nährstoffkreislauf als weiteres Element vorausgesetzt. Aquaponik ist grundsätzlich ein recht neuartiges landwirtschaftliches Produktionsverfahren und wird von der FAO als weltweite zukunftstaugliche Technologie eingestuft.

Im folgenden Artikel wird das Konzept Aquaponik sowie geeignete Fische aufgezeigt. Danach werden die Vor- und Nachteile genannt und abschließend ein Fazit gezogen. 

 

Konzept

Wie bereits erwähnt, wird in der Aquaponik die Aquakultur mit der Hydrokultur vereint. Fische werden in einem separaten Tank gehalten und produzieren täglich Fäkalien, darunter auch Ammoniak. Die Fäkalien der Fische werden aus dem Tank transportiert und durch einen Filter gelassen. In diesem Filter befinden sich Mikroorganismen, welche dann den Ammoniak in wertvolles Nitrat umwandeln. Das Nitrat wird an die Pflanzen weitergegeben und dient als Dünger. Die Pflanzen reinigen das Wasser durch die Aufnahme und es kann zurück zu den Fischen geleitet werden. Das Besondere in der Aquaponik ist, dass die Pflanzen hierbei nicht wie in der normalen Hydrokultur in einem Substrat (z.B. Blähtonkugeln) wachsen, sondern sich in nährstoffreichen Wasser befinden. Auch wird durch die Aquaponik viel Wasser gespart, da das ganze System so aufgebaut ist, dass es eine Kreislaufwirtschaft ist.

 

Geeignete Pflanzen

Besonders geeignet für solch ein System sind Blattgemüse wie beispielsweise Salat, Spinat oder auch Basilikum. Ein großer Vorteil der Aquaponik ist, dass solche Systeme theoretisch überall auf der Welt möglich wären. Dies schließt auch den urbanen sowie auch den sehr ländlichen Raum ein, was die Aquaponik so zu einer sehr zukunftstauglichen Technologie in Industrieländern und Entwicklungsländern macht. 

In kälteren Gebieten, wozu auch Deutschland zählt, müssen jedoch Vorkehrungen getroffen werden. Die Anlage muss hier in ein Gewächshaus verlegt werden, um das ganze Jahr über produzieren zu können. Dabei könnte die Aquaponik Hand in Hand mit dem saisonalen Ackerbau arbeiten. So könnten in den Wintermonaten Erdbeeren angebaut werden, während in der saisonalen Erdbeerzeit Pflanzen wie z. B. Ingwer oder auch Kurkuma regional in Deutschland produziert werden können. Durch die Aquaponik ist es daher möglich, viele Transportkosten durch den Import von exotischen Lebensmitteln zu reduzieren sowie die Wertschöpfungskette so kurz wie möglich zu halten. 

Neben den angebauten Pflanzen, welche zum Konsum und Verkauf gedacht sind, sind auch die qualitativ hochwertigen Fische dazu geeignet, weiterverarbeitet und verkauft zu werden. 

 

Geeignete Fische

In dem Konzept der Aquaponik werden hauptsächlich Tilapien eingesetzt, jedoch sind auch andere Fische, zum Beispiel die Forelle. Ideale Voraussetzung hierfür ist nur, dass die Fische Süßwasserfische und recht pflegeleicht sind. 

Tilapien sind aus der Familie der Buntbarsche und kommen ursprünglich aus Westafrika. Der Grund der Beliebtheit dieser Fische ist, dass sie Futter sehr gut in Fleisch umwandeln können. Füttert man beispielsweise 1,2 kg Futter, so setzt der Tilapia rund 1 kg an Fleisch an. Tilapien sind Allesfresser und können deswegen auch rein pflanzlich ernährt werden, was sich positiv auf die CO2-Bilanz auswirkt. 

 

Im Folgenden Abschnitt werden die Vor- und Nachteile der Aquaponik stichpunktartig aufgelistet. 

 

Vorteile

 

Nachteile

 

Fazit

Grundsätzlich bietet die Aquaponik gerade für Entwicklungsländer sowie auch in urbanen Räumen die Chance, sich selbst größtenteils mit regionalen Lebensmitteln zu versorgen. Jedoch muss gerade am Anfang mit recht hohen Investitionskosten gerechnet werden. Insbesondere in urbanen Räumen, nährstoffarmen Böden und in Entwicklungsländern bietet die Aquaponik ein großes Potenzial. Gut geeignet für die Aquaponik ist der Tilapia oder auch die Forelle. Ein spannendes Video für eine noch genauere Erklärung ist verlinkt.