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In Deutschland wirtschaften fast 13% der landwirtschaftlichen Betriebe ökologisch, das sind knapp 10% der gesamten landwirtschaftlichen Fläche in Deutschland (Agrarheute, 2020, Link). Die konventionelle und die ökologische Landwirtschaft sind heute die zwei Richtungen in der Landwirtschaft in Deutschland, doch in welcher der beiden Richtungen lässt sich die regenerative Landwirtschaft einteilen?
Innerhalb der konventionellen Landwirtschaft dürfen alle Arten des chemisch-synthetischen Pflanzenschutzes angewandt werden. Gleiches gilt für mineralische, leicht lösliche Dünger, um u.a. das Pflanzenwachstum zu unterstützen. Allerdings werden auch Wirtschaftsdünger und Gründung eingesetzt. Besonders im konventionellen Bereich handelt es sich um eine intensive Form der Landnutzung. Enge Fruchtfolgen führen zu einem spezialisierten Pflanzenbau. Monokulturen sind oftmals daraus die Folge.
Innerhalb der Nutztierhaltung müssen wichtige Vorschriften für das Tierwohl eingehalten werden. Die Tierhaltung unterliegt keiner Auslaufpflicht. In der Tierversorgung können Futtermittel aus eigenem konventionellen Anbau eingesetzt werden, aber auch Genveränderte Futtermittel.
Innerhalb der ökologischen Landwirtschaft dürfen keine chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden. Als Alternative werden vor allem Nützlinge eingesetzt, sowie resistente Sorten und mechanische Maßnahmen. Auch innerhalb der Düngevorschriften muss auf mineralische Dünger verzichtet werden, hier finden Wirtschaftsdünger, Gründung und Kompost Anwendung. Besonders bei der ökologischen Landwirtschaft muss der Boden intensiv bearbeitet werden, um Schädlingen, Krankheiten und Unkräuter effektiv zu bekämpfen. Die intensive Bodenbearbeitung führt teilweise zu einem Humusabbau.
Die Fruchtfolgen innerhalb der ökologischen Landwirtschaft sind meistens sehr breit aufgestellt und geprägt durch eine hohen Pflanzenvielfalt.
Nutztieren muss die Möglichkeit geboten werden draußen sein zu können.
Innerhalb der regenerativen Landwirtschaft gibt es keine Beschränkungen der Betriebsmittel, es kann chemisch-synthetischer Pflanzenschutz eingesetzt werden sowie mineralischer Dünger.
Die regenerative Landwirtschaft hat den Fokus auf den Boden und nicht auf den Pflanzen. Der Boden soll wieder aufgebaut werden und die Bodenfruchtbarkeit soll verbessert werden. Dafür ist eine geringe Bodenbewegung, eine dauerhafte Bodenbedeckung und -durchwurzelung sowie die Förderung der unter- und oberirdischen Biodiversität absolut notwendig.
Um Humus aufzubauen werden Nützlinge, sowie chemisch-synthetische Pflanzenschutzmittel eingesetzt, mineralischer Dünger, wie Gründung, Wirtschaftsdünger und Kompost. In der regenerativen Landwirtschaft wird sich zunächst der Boden angeschaut, mithilfe von Spatenproben kann festgestellt werden, welche Maßnahmen nötig sind, um den Boden optimal zu versorgen.
Breite Fruchtfolgen, mit diversen Pflanzen ermöglichen eine dauerhafte Bodenbedeckung. Mithilfe von Agroforstsystemen, Intercropping (...) kann der Boden optimal versorgt werden und sich regenerieren, dadurch können auch die Pflanzen optimal versorgt werden.
Des weiteren sollen Nutztiere in die regenerative Feldwirtschaft integriert werden, um den Kreislauf des Wirtschaftens zu schließen.
Die regenerative Landwirtschaft kann weder innerhalb der ökologischen, noch in der konventionellen Landwirtschaft positioniert werden. Sie stellt eine neue Form der Landwirtschaft dar, die die Frage nach konventionell oder ökologisch in den Hintergrund stellt, mit dem Ziel unsere Ökosysteme nachhaltig und langfristig zu verbessern, der Klimakrise entgegenzuwirken und für eine Sicherheit innerhalb der Lebensmittelversorgung zu sorgen.