Sonnenblumen - schöne Blüte mit Potenzial

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In Europa werden Sonnenblumen in erster Linie im Süden und Osten angebaut. Dabei sind insbesondere die Ukraine und Russland die zwei größten Produzenten weltweit. Mit dem Wegfallen dieser Märkte und dem damit steigenden Preis stellt sich die Frage, ob die Sonnenblume ihren Status als Nischenkultur in Deutschland überwinden kann.

Eigenschaften

Die Sonnenblume ist eine ertragreiche Kultur, die nur geringe Ansprüche an den Boden stellt. Sie kann sowohl als Öllieferant als auch als Futterpflanze Verwendung finden. Unterschieden wird zwischen der Sonnenblume mit gestreiften Körnern, die in erster Linie als Vogelfutter verwendet wird, und dem Futtertyp, der mehr Blattsubstanz hat. Dieser Futtertyp kann dementsprechend auch zur Gründüngung eingesetzt werden. Als Ölpflanze wird die Sonnenblume mit schwarzen Körnern angebaut.

Vorteile

Die Ansprüche der Sonnenblume an den Boden sind gering. Solange der Boden nicht zu stark verdichtet ist, ist jeder Boden geeignet. Dies ist auf ihr großes Wurzelsystem zurückzuführen, welches Nährstoffe und Wasser in tiefen Schichten erreichen kann. Daher gilt die Sonnenblume als eine resistente Pflanze gegenüber Trockenheit. Eine Wasserversorgung von circa 450 mm pro Jahr ist für die Sonnenblume ideal. Auch hohe Temperaturen und Hitzewellen verträgt die Pflanze besser als die meisten anderen Kulturen.

Als Zwischenfrucht bietet sich die Sonnenblume selbst für sehr trockene Standorte an. Besonders getreidereiche Fruchtfolgen können so aufgelockert werden. Auch Mais und Hackfrüchte passen in die Fruchtfolge. Auf Leguminosen sollte jedoch verzichtet werden, da die Stickstoffverfügbarkeit zur verzögerten Reife führt. Genauso sind Raps und Feldgemüse weniger geeignet, da ein erhöhter Krankheitsdruck zu erwarten ist.

Da Sonnenblumen nur sehr wenig Bodenbearbeitung benötigen und meist als Einzelkornsaat gepflanzt werden, wird die Bodenfeuchtigkeit gut erhalten. Weiterhin ist die Aussaat dadurch recht kraftstoffsparend. Sonnenblumen gelten in dieser Beziehung als effizientere Alternative  zu Getreide oder Raps.

Anbau der Sonnenblume

Die optimale Saatzeit liegt zwischen Mitte und Ende April bei einer Bodentemperatur von 8 °C. Die Aussaat erfolgt mit pneumatischen Einzelkorn-Sämaschinen (Maislegemaschinen mit Vakuumprinzip). Die Saattiefe liegt zwischen drei und fünf Zentimeter. Die Reihenentfernung bei Sonnenblumen ist größer als bei Mais oder vergleichbaren Kulturen. Besonders in den osteuropäischen Ländern ist der Abstand am größten. In Ungarn liegt dieser im Durchschnitt bei 75 Zentimeter, in Russland und der Ukraine bei 70 Zentimeter, während in Frankreich 50 bis 60 Zentimeter üblich sind. In Deutschland können Reihenentfernungen von 45 bis 60 Zentimetern vorkommen. Abstände bis 75 Zentimeter sollten nur auf sehr leichten Böden in Betracht gezogen werden.

Die Dichte des Bestandes sollte sich nach dem verfügbaren Bodenwasser richten. Demnach werden unter feuchten Anbaubedingungen 80.000 Pflanzen pro Hektar empfohlen, in trockenen Regionen oder auf sandigen Böden kann man nur mit 50.000 bis 70.000 Pflanzen pro Hektar rechnen. Für besonders trockene Standorte oder Standorte mit einer Erosionsgefahr eignet sich das Mulchsaatverfahren.

Die Saatbettbereitung sollte in möglichst wenig Arbeitsgängen erfolgen, da die Sonnenblume keinen verdichteten Boden verträgt. Nach der Ernte darf nur eine flache Bodenbearbeitung durchgeführt werden. Sollte man nach der Sonnenblume pflügen, kann es dazu kommen, dass die Sonnenblumenköpfe untergepflügt werden. 

 

Bei der Ernte muss auf die richtige Technik geachtet werden. Vor dem Mähbalken müssen sogenannte „Schiffchen“ angebaut werden. Diese dienen dazu, den Kopf der Sonnenblume am Stängel direkt in die Richtung des Schneidwerkes zu führen. Hierdurch werden Korbverluste vermieden. Die Stängel sollten möglichst hoch abgeschnitten werden, da diese sehr verholzt sind und den Mähdrescher verstopfen können. Außerdem sollten die Wetterbedingungen bei der Ernte stimmten. Bei Regen saugen sich die Köpfe der Pflanze mit Wasser voll und knicken so sehr leicht ab. Das Austrocknen fällt dann schwer. Daher sollte lieber zu früh gedroschen werden, auch wenn die ideale Kornfeuchte noch nicht erreicht ist. Sonst könnte es passieren, dass die nächstbeste Gelegenheit erst nach dem Frost auftaucht.

 

Wo fange ich an?,Erosion,Frühe Weizensorten ,Untersaaten im Mais