Situationsbericht 2021/22

Der Situationsbericht des deutschen Bauernverbandes für das Wirtschaftsjahr 2021/2022 ist da. Laut diesem Bericht ist die Produktivität der Landwirtschaft im vergangenen Wirtschaftsjahr deutlich gestiegen. Ein Landwirt ernährt heute im Durchschnitt 139 Menschen, allerdings sinkt die Anzahl der praktizierenden Landwirte stetig. 

Durchschnittlich haben die Haupterwerbsbetriebe 79.700 Euro pro Betrieb erwirtschaftet. Das sind 26.200 Euro mehr als im Vorjahr. 

Dies bedeutet einen Zuwachs von circa 33 Prozent. 

Bei der Erhebung wurde festgestellt, dass norddeutsche Betriebe einen deutlich höheren Zugewinn erwirtschaften konnten als Betriebe im Süden Deutschlands. Gerade Milchvieh- und Ackerbaubetriebe haben im vergangenen Wirtschaftsjahr besser abgeschnitten als in den Vorjahren. 

Erklären lässt sich die Lage durch die erhöhten Erzeugerpreise für Milch- und Ackerbauprodukte infolge der Verknappung auf dem Lebensmittelmarkt. Die Ukrainekrise hat diese Entwicklung ab Frühjahr 2022 verstärkt. 

Die verbesserte Situation ist zwar erfreulich, wird aber auch kritisch betrachtet. Steigende Einnahmen seien laut Experten dringend nötig, um gestiegene Marktrisiken und die Klimakrise bewältigen zu können. Umso bedenklicher ist es, dass die Einnahmen in anderen Bereichen der Landwirtschaft nahezu gleich geblieben sind. 

 

Im kommenden Jahr werden auf die Landwirte einige Neuerungen und Herausforderungen zukommen. Neue Preisverhältnisse, die EU- Agrarreform, die Anpassung an den Klimawandel. All diese Faktoren erfordern ein besonders gutes Risikomanagement und stabile Einnahmen.