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Wir merken gerade in den letzten Jahren deutlich wie sich das Klima verändert und besonders auch die Wetterverhältnisse. Immer häufiger treffen die beiden Extreme von langanhaltender Trockenheit und Starkregenereignissen aufeinander. Dies stellt uns nicht nur in der Landwirtschaft sondern auch in unserem privaten Leben immer wieder vor große Herausforderungen. Die Möglichkeiten zu agieren sind hier jedoch relativ gering. Einige Landwirte:innen können vielleicht ihre Flächen beregnen und somit in den Trockenphasen Ertragseinbußen oder Stresssituationen für die Pflanzen reduzieren, aber dies bringt neben einem erheblichen Arbeitsmehraufwand auch zusätzliche Kosten mit sich. Starkregenereignisse lassen sich jedoch nicht kontrollieren. Welche Maßnahmen kann die Landwirtschaft hier ergreifen, um auch in Zukunft stabil und qualitativ hochwertig produzieren zu können?
Die Antwort darauf ist eigentlich nicht besonders schwer – wir müssen in unseren Böden vermehrt Humus aufbauen. Humus ist gerade bei Trockenheit der Schlüssel zum Erfolg. Ausgangsstoffe für die Bildung von Humus sind organische Substanzen wie Wurzeln, Erntereste, Wirtschaftsdünger und abgestorbene Bodenlebewesen. Diese „rohen“ organischen Substanzen werden weiterentwickelt durch eine Umsetzung mit humifizierenden Mikroorganismen und daraus entstehen schließlich die Ton-Humus-Komplexe. Diese Ton-Humus-Komplexe haben viele Aufgaben im Boden und ermöglichen es uns eine nachhaltige und klimaschützende Landwirtschaft zu betreiben. Neben der Speicherung von Nährstoffen und der damit einhergehenden Erhöhung der Bodenporosität, speichert Humus vor allem Wasser im Boden. Er wirkt dabei ungefähr wie ein Schwamm. Je mehr Humus man also im Boden aufbauen kann, desto mehr Wasser kann man darin speichern. Oft reicht dies aus um die Pflanzen über längere Phasen der Trockenheit zu bringen.
Es ist möglich diesen natürlichen Prozess der Humusbildung zu fördern und zu beschleunigen, in dem man Mikroorganismen in den Boden einbringt, die dies unterstützen. Ein Beispiel für solche Mikroorganismen sind die der Marcel Mezy® Technologies. Dort wurde die Humusbildung in unabhängigen und wissenschaftlichen Studien belegt.
Dies lässt sich an einem Praxisversuch belegen. Auf einem Schlag in Angers, Anjou (Frankreich) auf dem die Getreidesorte Triticale stand wurden Sonden installiert, die die Wasserhaltekapazität messen. Untersucht wurde dann die Wasserversorgung der Pflanzen über den Zeitraum beginnend im Winter bis hin zur Ernte. Die Triticale wurde mit 150 kg Stickstoff gedüngt. Das Diagramm teilt sich jeweils in 3 Bereiche auf:
Blauer Bereich -> Pflanze steht im Wasser und hatte Wasserstress
Grüner Bereich -> Optimale Wachstumsbedingungen
Roter Bereich -> Pflanze befindet sich im Trockenstress
Vergleicht man nun die beiden Schläge auf der Grafik unten (oben der Kontrollschlag und unten der Schlag behandelt mit Quaterna® der Fa. SOBAC) lässt sich erkennen, dass in der Kontrollvariante der Bestand zuerst eine lange Phase von Wasserstress hatte. Später schlug es dann jedoch in Trockenstress um, weil das Wasser fehlte und die Triticale somit frühzeitig abreifte. In der behandelten Fläche hingegen konnte das Wasser zum einen immer schnell in den Boden versickern, so dass kein Wasserstress auftrat. Zum anderen konnte der Boden während der trockenen Periode das Wasser deutlich besser halten was dazu führte, dass die Pflanzen keinen Trockenstress hatten und es dadurch nicht zur Notreife kam.
Die Grafik macht deutlich, dass ein Boden mit mehr Humus den Landwirten:innen ermöglicht, stabilere Erträge zu produzieren. Die Erträge lagen in der Kontrolle bei 81 dt/ha und in der behandelten Variante mit Quaterna® bei 89 dt/ha. Quaterna® ist ein Konzept basierend auf 28.000 verschiedenen Mikroorganismen mit dem Hauptziel im Boden Humus aufzubauen, den externen Produktionsmitteleinsatz zu reduzieren und den Deckungsbeitrag zu erhöhen.
Es lässt sich sagen, dass Humus ein Vielfaches seines eigenen Gewichtes an Wasser speichern kann. Neben dieser Fähigkeit lassen sich zudem Auswaschungsverluste deutlich reduzieren. Auch ein höheres Bodenporenvolumen wird durch einen vermehrten Humusaufbau erzielt. Regenwürmer sowie Pilze fühlen sich dort dann ebenfalls wohler und tragen ihren Teil bei zu einem gesunden und fruchtbaren Boden.
Generell lässt sich zudem sagen, dass wir mit Hilfe von genügend Humus einen Boden erschaffen können, welcher nicht nur höhere Erträge liefert sondern auch widerstandsfähiger ist gegen Wetterextreme wie Trockenheit oder starkem Regen. Die Humusschicht kann auf natürliche Weise aufgebaut werden mit zum Beispiel regenerativer Bewirtschaftung, kann allerdings auch durch Additive gefördert werden. Abschließend ist zu sagen, dass ein lebendiger, gesunder und humoser Boden in jeder Hinsicht viele Vorteile mit sich bringt.