Als Reaktion auf die voraussichtliche weiter zunehmende Lebensmittelverknappung hat die EU ein Maßnahmenpaket für unabhängige Versorgungssicherheit auf den Weg gebracht. Noch vor Deutschland hat Österreich die Umsetzung eines Teils dieser Maßnahmen auf nationaler Ebene auf den Weg gebracht.
Bei der angestrebten Maßnahme handelt es sich um die Nutzung von Ackerböden wie Brachflächen, die bisher für den Umweltschutz bestimmt ware, für den Anbau von Futter- und Lebensmitteln. Damit soll die europäische Produktion gesteigert werden und die weltweite Abhängigkeit von ukrainischen und russischen Importen, die vor allem Entwicklungsländer trifft, zu reduzieren.
Laut der österreichischen Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger stehen hierfür in Österreich ca. 9000 Hektar Fläche bereit. Europaweit liegt das Potenzial bei ca. 4 Millionen Hektar. Die Nutzbarmachung der Brachflächen für Getreide, Mais und Soja werde dort begrüßt. Die ehemalige Donaumonarchie wolle seinen Beitrag leisten und hat deshalb die europäischen Maßnahmen nun in nationales Recht umgesetzt. Die Ministerin habe kein Verständnis für weitere Abhängigkeit von importierten Futtermitteln.
Kritik an dem EU-Gesetz kommt v.a. aus den Reihen von Grünen, SPD und Umweltschützern, die diese Maßnahme als falschen Ansatz begreifen. Wirksamer sei es, mehr Flächen für die Lebensmittel- und weniger für die Futtermittelproduktion zu nutzen. Immerhin werden 71 Prozent der europäischen landwirtschaftlichen Flächen dazu genutzt, Tiere mit Futter zu versorgen.