Hessens Streuobstwiesenstrategie zum Schutz der...

Streuobstwiesen beherbergen über 5.000 Tier- und Pflanzenarten und haben damit eine herausragende Bedeutung für die Artenvielfalt. Sie verbinden die Vorteile des Waldes mit denen blütenreicher Wiesen. So bieten Streuobstwiesen Hummeln, Bienen und anderen Insekten ein breites Nahrungsangebot zu unterschiedlichen Blühterminen und geben Weidetieren Nahrung und spenden Schatten. Käfer, Wildbienen oder Schlupfwespen finden in den Bäumen Nistgelegenheiten und auch Grün- und Kleinspechte legen ihre Bruthöhlen hier an. Im Winter bietet das heruntergefallene Obst eine wichtige Nahrungsquelle für Siebenschläfer, Gartenschläfer, Rotdrosseln und Wacholderdrosseln.

Vor diesem Hintergrund stellte am 08. Juni die hessische Umweltministerin Priska Hinz Hessens Streuobstwiesenstrategie vor. Das Ziel ist der Schutz der Artenvielfalt. Maßnahmen im Rahmen dieser Strategie sind nicht nur die Pflege alter und das Pflanzen neuer Bäume sowie die Mahd der Wiesen, sondern auch die Vermittlung von Wissen und die Entwicklung von Anpassungsmöglichkeiten an die Klimakrise.

Im Rahmen des Programms “Hotspot Streuobst” sollen ausgewählte, bedeutsame Streuobstgebiete insbesondere für den Naturschutz weiterentwickelt werden. Dazu gehört zum einen die personelle Unterstützung bei der Betreuung der Streuobstwiesen vor Ort, aber auch der Schutz seltener und gefährdeter Arten mithilfe gezielter Maßnahmen. Über Obstwiesenbörsen oder Kelterangebote sollen zudem neue Interessierte für das Thema Streuobstwiese begeistert werden.

Ein weiterer Teil der Streuobstwiesenstrategie ist die Errichtung eines landesweiten Streuobstwiesenzentrums im Main-Taunus-Kreis. Dieses Zentrum soll als Ansprechpartner für Vereine, Kommunen, Verbände und Privatpersonen dienen und zu Fördermöglichkeiten beraten. Eine weitere Aufgabe des Streuobstwiesenzentrums wird die Vermittlung von Wissen zu Sorten, fachgerechter Pflege sowie Verwertung und Vermarktung sein.