Die Mehrheit der Industrieländer sieht genomeditierte Pflanzen nicht als gentechnisch veränderte Organismen (GVO) an. Daher argumentiert die Kommission, dass durch die starke Regulierung ein Wettbewerbsnachteil für europäische Bauern entsteht. Dennoch gibt es unterschiedliche Meinungen über die Gentechnik. Manche sehen sie als gefährlich an, andere sehen sie als Chance für die Welternährung im Zeitalter des Klimawandels.
Die Diskussion über das Gentechnikrecht geht in die nächste Runde und die Positionen vertreten in diesem Thema äußerst unterschiedliche Meinungen.
Die Europäische Kommission hat ihre geplanten Vorschläge zur Überarbeitung des EU-Gentechnikrechts nicht wie ursprünglich angekündigt Anfang Juni vorgelegt. Laut Informationen aus Brüssel ist nun frühestens am 5. Juli mit den Vorschlägen der Kommission zu rechnen. Dies liegt an einigen Unstimmigkeiten und Verfahrensverzögerungen bei den Folgenabschätzungen.
Die FDP fordert eine grundlegende Überarbeitung des europäischen Gentechnikrechts. Es soll "innovationsfreundlich" gestaltet werden. Carina Konrad, stellvertretende Vorsitzende der FDP im Bundestag erklärt, dass neue Züchtungsmethoden wie CRISPR/Cas endlich zugelassen werden sollten und die Überregulierung abgebaut werden müsse. Sie betont, dass neue Züchtungsmethoden eine unverzichtbare technologische Errungenschaft im Hinblick auf den Klimaschutz und die weltweite Nahrungsmittelsicherung sind. Sie haben das Potenzial, Pflanzensorten widerstandsfähiger gegen klimatische Bedingungen zu machen, höhere Ernteerträge zu erzielen und nährstoffreiche Sorten zu entwickeln. Es könnte auch unterstützend zur Einhaltung der zunehmenden Auflagen bei Pflanzen- und Klimaschutz wirken.
Die Frage nach dem Gentechnikrecht bleibt also weiterhin eine Debatte, in der unterschiedliche Interessen und Überzeugungen aufeinandertreffen. Während einige die Vorteile neuer Züchtungsmethoden betonen und eine Lockerung der Regulierungen fordern, sehen andere Risiken und sind besorgt über mögliche Auswirkungen auf Mensch und Umwelt.