Einige Unternehmen beschäftigen sich schon länger mit alternativen Antrieben für Traktoren. Anfang des Jahres 2023 wurde nun der erste Traktor-Prototyp präsentiert, welcher mit LNG (verflüssigtem Methangas) anstelle von CNG (komprimiertem Methangas) betankt wird.
Mit solchen Traktoren können landwirtschaftliche Betriebe Kohlenstoff speichern und somit eine Kreislaufwirtschaft in der Landwirtschaft unterstützen, indem sie mehr Kohlenstoff binden, als sie produzieren. Es wurden bereits Pilotbetriebe in Großbritannien gestartet, die sich mit der Verwertung von flüchtigen Emissionen, also Biogas aus Gülle, befassen. Das Biogas wird gereinigt und zu Biomethan aufbereitet, das anschließend entweder komprimiert (CNG) oder verflüssigt (LNG) wird. Diese beiden Varianten können als Kraftstoff für Fahrzeuge verwendet oder zur Stromerzeugung für Haushalte und landwirtschaftliche Betriebe eingesetzt werden.
Einige Unternehmensgruppen setzen auf verflüssigtes Methan, da es laut ihrer Ansicht eine hohe Energiedichte besitzt und einfacher zu speichern und zu verteilen ist als Wasserstoff oder komprimiertes Erdgas. Aus diesem Grund kann verflüssigtes Methan als idealer Ersatz für fossile Brennstoffe angesehen werden - insbesondere für Anwendungen, die viel Leistung erfordern.
Die neuen Systeme zielen darauf ab, landwirtschaftliche Betriebe energetisch unabhängig zu machen, die Kosten für Kraftstoff und Dünger zu senken und zusätzliche Einnahmequellen zu schaffen.
Landwirtschaftliche Betriebe mit 120 Kühen können durch den Einsatz von solchen Technologien jährlich rund 780 Tonnen CO2 einsparen - das Äquivalent zu etwas 100 westeuropäischen Haushalten.