Einigung über Methanreduzierung auf Weltklimagipfel

Aktuell findet in Glasgow die UN-Klimakonferenz statt, bei der sich fast 100 Staaten dazu bereit erklärt haben, den Methanausstoß zu reduzieren. Die Initiative wurde von der EU und der USA angeregt und soll durch eine Verringerung des klimaschädlichen Treibhausgases, die Klimaerwärmung verlangsamen.

“Den Ausstoß von Methan zu reduzieren, ist eines der effizientesten Dinge, die wir tun können”, erklärte EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Glasgow, während sie gemeinsam mit US-Präsident Joe Biden das Abkommen vorstellte. 

Methan gilt als das zweitschädlichste Treibhausgas und ist damit mitverantwortlich für die Klimakrise. Bis 2030 soll es zu einer Reduzierung von 30 %  im Vergleich zu 2020 kommen. Für die europäischen Landwirte kann dies eine Kursänderung bedeuten, denn bisher wurde dieses Thema weitgehend benachteiligt. 

Umverlagerung des Problems ist keine Lösung

Die Landwirtschaft wird neben Öl- und Gasindustrie und Mülldeponien auf der Weltklimakonferenz mit als Hauptemittent genannt. Besonders die Rinderhaltung gilt als großer Methanemissionserzeuger. Deutschland ist mit rund vier Millionen Kühen der größte Milch-liefernde Staat der EU. Doch dieser Trend zur intensiven Tierhaltung könnte nun durch den Druck der Klimakrise gestoppt werden.

Ein schneller Weg erscheint es, den Tierbesatz einfach zu senken. 30 %  weniger Milchkühe und 30% weniger Mastbullen könnten den Methanausstoß deutlich reduzieren- doch das wäre nur eine Umverlagerung des Problems. Sebastian Lakner, Professor für Agrarökonomie der Universität Rostock rät davon ab:  “Wenn wir die Tierzahlen in Europa reduzieren wollen, dann muss man den Welthandel mit bedenken.”Produzieren wir weniger, könnte die klimatisch relativ günstige deutsche Milchviehhaltung etwa durch eine Milchviehhaltung in Brasilien ersetzt werden”. 

Es kommt jetzt darauf an, dass sich aus Sicht der Verbraucher etwas ändert. Wenn später nur noch Milch und Fleischprodukte aus Übersee in den Regalen liegen, fördert das den Klimawandel eher, als das er gestoppt wird. Lakner schlägt eine Grenzsteuer für klimaschädliche importierte Produkte vor, um die heimischen Lebensmittel konkurrenzfähig zu machen.

Verbraucher und Politik sind ausschlaggebend  

Entscheidend ist nun zum einen die Einstellung der Verbraucher, dass sie bereit sind bestimmte Ernährungsgewohnheiten zu ändern und ihren Fleisch- und Milchkonsum zu reduzieren. Zum anderen spielen die Handlungen der künftigen Regierung eine Rolle, inwieweit die Abmachung zur Methanreduzierung umgesetzt wird. Der Viehbestand muss reduziert und gleichzeitig die Rindviehhalter einigermaßen finanziell abgesichert werden. Erfolgreich durchzuführen ist eine deutliche Methanreduzierung nur, wenn die Preise für Milch und Fleisch erhöht werden und somit die Landwirte es sich leisten können, weniger zu produzieren.

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