Dürresommer Deutschland - Tipps zum erfolgreichen...

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Neben den positiven Effekten für das Klima führt die regenerative Landwirtschaft auch zu einer höheren Resilienz des Ackerlandes gegenüber Extremwetterereignissen wie Dürren, welche durch den Klimawandel verstärkt vorkommen. In diesem Artikel erfährst du, wieso regenerative Maßnahmen wie Humusaufbau, eine reduzierte Bodenbearbeitung oder Zwischenfruchtanbau den Acker widerstandsfähiger gegen anhaltende Trockenheit machen.

Ist gerade eine Dürre?

Die landesweite Dürre im Jahr 2018 hat die Landwirtschaft in Deutschland stark getroffen und auch jetzt leuchtet der Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung in weiten Teilen des Landes noch immer gelb-orange bis dunkelrot. Der Dürremonitor ist ein Online-Tool, das den Bodenfeuchtezustand in Deutschland simuliert. Auf Grundlage dessen wird der tagesaktuelle Dürrezustand des Gesamt- und Oberbodens als Karte dargestellt. Die Trockenheitsanomalien werden dabei in 5 Stufen, von “ungewöhnlich trocken” (gelb) bis “außergewöhnliche Dürre” (dunkelrot) angezeigt. Besonders der Unterboden hat sich von der Trockenheit der letzten Jahre noch nicht erholt. 

Die Dürre sollte auf dem Acker bekämpft werden

Für die Landwirtschaft bedeutet der andauernde Trockenstress teilweise starke Ernteausfälle und somit finanzielle betriebliche Schäden. Versicherungen gegen Dürren, wie sie beispielsweise in Nordamerika üblich sind, sind in Deutschland bisher kaum vorhanden. Zudem sind finanzielle Instrumente wie Versicherung oder einmalige  Direktzahlungen keine nachhaltige Lösung des Problems und wirken teilweise sogar kontraproduktiv gegen innerbetriebliche ackerbauliche Maßnahmen. Doch was können unsere Landwirtinnen und Landwirte selber tun, um ihre Äcker besser gegen Dürreschäden zu schützen? 

Sechs Maßnahmen gegen Dürreschäden

  1. Humusaufbau steigern: Humus kann das Vierfache seines eigenen Gewichtes in Form von Wasser speichern. Deswegen ist dieses Kernelement der regenerativen Landwirtschaft auch sehr wirksam als Instrument gegen Dürreschäden im Pflanzenbau und das wohl wichtigste Instrument dieser Liste. Für mehr Infos zum erfolgreichen Humusaufbau schau doch mal in dem Artikel "Wie geht Humusaufbau".

  2. Reduzierte Bodenbearbeitung: Verringerte Bodenbearbeitung führt zu einer besseren Kapillarität des Bodens. Dadurch kann Wasser aus tiefen Bodenschichten einfacher an die Oberfläche aufsteigen und Niederschläge können besser gespeichert werden. Besonders bei der Mulchsaat konnte nachgewiesen werden, dass die  Bodenbedeckung die Wasserverluste durch Evapotranspiration in Trockenperioden verringert. 

  3. Zwischenfruchtanbau: Eine permanente Bedeckung des Bodens durch Zwischenfrüchte verringert Wasserverluste durch Evaporation. Besonders in Hanglagen wird zudem der Oberfächenabluss verringert. Zudem können Zwischenfrüchte durch ihre Wurzeln eine Zunahme der Grob- und Mittelporen im Boden verursachen, welche wichtig für Wasserbewegung und -speicherung sind. 

  4. Erweiterung der Fruchtfolgen: Dürren und andere Extremwetterereignisse sind zeitlich begrenzt und haben unterschiedliche Auswirkungen auf die angebauten Kulturen. Eine Dürre betrifft sehr selten sowohl Winterungen, Sommerungen und späte Sommerungen im gleichen Maße. Eine weite Fruchtfolge streut das Risiko eines extremen Ernteausfalls.

  5. Anbau von Sorten und Kulturen mit hoher Trockenheitstoleranz: Im Idealfall können in die weite Fruchtfolge Kulturen und Sorten integriert werden, die weniger anfällig gegenüber Trockenphasen sind. Beispiele hierfür sind Winterroggen, Sorghum-Hirse und Sojabohnen. Inwieweit ein Anbau solcher Kulturen möglich ist, hängt für die Landwirtinnen und Landwirte stark von den Absatzmöglichkeiten ab. 

  6. Frühere Aussaat: Eine frühere Aussaat kann bei Winterungen zu einem stärkeren (Tief-)Wurzelwerk führen, mit dem die Pflanzen in das Frühjahr starten. Dadurch konnte besonders bei Wintergetreide eine höhere Wasserverfügbarkeit zur Kornfüllung festgestellt werden. Dieser Effekt ist am stärksten auf sandigen Böden zu beobachten.

Diese Liste zeigt, dass Landwirtinnen und Landwirte selber viele Maßnahmen tätigen können, um Dürreschäden zu verringern. Dass hierbei viele der genannten Maßnahmen den Elementen der regenerativen Landwirtschaft entsprechen, ist kein Zufall: Denn ein gesundes, regeneratives System ist immer auch ein widerstandsfähiges System.