Brennnesseljauche kann deine Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen stärken und sie vor Schädlingen schützen – zumindest berichten viele Gärtner und Landwirte von positiven Effekten. Wissenschaftlich bewiesen sind diese Ergebnisse jedoch nicht, und ihre Wirksamkeit kann in Versuchen stark variieren. Erfahre, wie Brennnesseljauche in der Regenerativen Landwirtschaft dennoch als organischer Dünger genutzt werden kann und was du bei der Anwendung beachten solltest.
Mögliche düngende Wirkung: Brennesseljauche kann als natürlicher Dünger deine Pflanzen mit wichtigen Nährstoffen versorgen und sie gegen Schädlinge stärken.
Natürlicher Pflanzenschutz: Brennnesseljauche wird von Gärtnern als umweltfreundliche Alternative zu Pflanzenschutzmitteln genutzt. Sie kann abhängig von der Stärke des Schädlingsdrucks und den Umweltbedingungen Bestände gegen Schädlinge schützen.
Einfaches Rezept, vielseitige Anwendung: Erfahre, wie du Brennnesseljauche selbst herstellen und flexibel in deinem Garten oder auf dem Acker einsetzen kannst, um das Beste aus deinen Pflanzen herauszuholen.
Organische Düngemittel spielen eine zentrale Rolle in der Regenerativen Landwirtschaft, die insgesamt darauf abzielt, die Gesundheit und Fruchtbarkeit des Bodens zu erhöhen und gleichzeitig die ökologische Vielfalt zu fördern.
1. Optimierung der Bodenstruktur: Organische Düngemittel, wie Kompost, Mist und Gründünger, stabilisieren die Bodenstruktur, indem sie die Bodenaggregation fördern. Eine gute Bodenstruktur verbessert die Wasseraufnahme und -speicherung, reduziert Erosion und fördert das Wurzelwachstum.
2. Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit: Organische Düngemittel liefern zudem essentielle Nährstoffe wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie eine Vielzahl von Mikronährstoffen. Diese Nährstoffe werden langsam freigesetzt, was eine nachhaltige und langfristige Nährstoffversorgung der Pflanzen gewährleistet.
3. Förderung des Bodenlebens: Organische Materialien bieten Nahrung für Bodenmikroorganismen, wie Bakterien, Pilze und Regenwürmer. Ein lebendiger Boden ist entscheidend für den Nährstoffkreislauf und ein gesundes Pflanzenwachstum.
4. Kohlenstoffbindung und Klimaschutz: Durch die Anwendung organischer Düngemittel wird Kohlenstoff in Form von Humus im Boden gebunden, was zur Reduktion von Treibhausgasemissionen beiträgt.
5. Reduktion mineralischer Düngemittel: Die Verwendung organischer Düngemittel kann den Bedarf an mineralischen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln reduzieren, was in einer geringeren Umweltbelastung und einem reduzierten Betriebsmitteleinsatz resultiert. Durch die Verwendung organischer Düngemittel kann der Bedarf an Pflanzenschutzmitteln reduziert werden, weil organische Düngemittel die Bodenstruktur und -gesundheit verbessern und so die Pflanzengesundheit stärken können. Ein gesunder Boden fördert das Wachstum von Pflanzen, die widerstandsfähiger gegen Schädlinge und Krankheiten sind. Zudem unterstützen organische Düngemittel das Bodenmikrobiom, was wiederum nützliche Mikroorganismen fördert, die Schädlinge und Krankheitserreger unterdrücken können.
6. Verbesserung der Wasserqualität: Da organische Düngemittel weniger anfällig für Auswaschung sind, verringert sich die Belastung von Grund- und Oberflächengewässern mit überschüssigen Nährstoffen. Dies schützt die Wasserqualität und die aquatischen Ökosysteme.
Wir von Klim wissen um die Bedeutung von organischer Düngung in der Landwirtschaft und bieten Landwirten bei der Umstellung auf vermehrt organische Düngung finanzielle Anreize für die Reduzierung der Emissionen und die Speicherung von CO2 im Boden. Landwirte werden für die vermehrte organische Düngung belohnt, was zusätzlich zur Verbesserung der Bodengesundheit und zum Klimaschutz beiträgt.
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Brennesseljauche ist kein verifiziertes Pflanzenschutzverfahren, da es kein standardisiertes Zulassungsverfahren mit einer Wirkungsprüfung durchlaufen hat. Die beobachteten positiven Effekte, wie beispielsweise erhöhte Erträge, sind in der wissenschaftlichen Forschung nicht durchgehend nachweisbar und hängen stark von den spezifischen Anwendungsbedingungen ab. Die Wirksamkeit kann stark variieren, und in manchen Fällen kann es vorkommen, dass trotz des Einsatzes von Brennesseljauche keine signifikante Verbesserung im Pflanzenwachstum oder im Schutz vor Schadorganismen erzielt wird.
In verschiedenen Versuchen, insbesondere bei Futtererbsen, wurde Brennesseljauche zusammen mit anderen Pflanzenstärkungsmitteln getestet. Dabei zeigte sich, dass Brennesseljauche in manchen Fällen zu Mehrerträgen führen kann, aber keine statistisch signifikanten Ergebnisse aufwies. In Jahren mit geringem Schaderregerdruck konnten teilweise Mehrerträge erzielt werden, jedoch war bei starkem Befall mit Schadorganismen keine ausreichende Schutzwirkung zu verzeichnen. Diese Ergebnisse deuten darauf hin, dass der Nutzen von Brennesseljauche stark von den spezifischen Standort- und Witterungsbedingungen abhängt.
Brennesseln enthalten allerlei Nährstoffe, die für Pflanzen im Wuchs bedeutsam sind: Darunter Kalzium, Eisen, Kalium, Magnesium, Stickstoff und die Vitamine B, K und C. In Form der Jauche sollen diese an andere Pflanzen weitergegeben werden.
Sie soll sich als Dünger besonders für Pflanzen mit einem hohen Nährstoffbedarf eignen. Im Garten sind das Starkzehrer wie Paprika, Tomaten, Kartoffeln, Gurken und Kürbis. Stärker verdünnt kann sie allerdings auch für Jungpflanzen, Setzlinge oder den Rasen genutzt werden. Als Dünger genutzt, sollte die Jauche in den Wurzelbereich der Pflanze gegossen werden.
Brennesseljauche eignet sich allerdings nicht nur zum Düngen, sondern kann auch als natürliche Unterstützung gegen Krankheiten wie Mehltau und Rosenrost angewandt werden. Auch gegen Schädlinge soll die Jauche in einigen Fällen Wirkung zeigen. Für den natürlichen Pflanzenschutz eignet sich ein Verhältnis von 1:10 für die Mischung mit Wasser. Diese Lösung sollte direkt auf die betroffenen Pflanzen gesprüht werden. An heißen, sonnigen Tagen ist dies allerdings nicht zu empfehlen, um keine Verbrennungen an der Pflanze zu riskieren. Hier sollte eine Anwendung in den frühen Morgen- oder späten Abendstunden erfolgen.
Brennesseljauche enthält nur zwei Komponenten: Wasser und Brennesseln. Beide werden etwa zwei bis drei Wochen miteinander vergoren. Die Dauer dieses Prozesses hängt von der Temperatur ab und kann sich im Hochsommer auf eine Woche verkürzen.
Für die Jauche eignen sich ganze Pflanzen, die noch keine Samen angesetzt haben. Die Brennesseln können getrocknet oder frisch geschnitten genutzt werden und sollten für die Jauche grob zerkleinert werden. Durch ihre Eigenschaft, Ameisensäure, Histamin und andere für den Menschen schmerzhafte Substanzen zu produzieren, ist hierbei Vorsicht geboten und auf ausreichend Schutz zu achten.
Die Zutaten für die Brennesseljauche sind:
1 kg grob geschnittene frische, oder 200 g getrocknete Brennesseln
10 Liter Wasser
Optional: Gesteinsmehl, Lehmerde oder Baldrian-Blüten-Extrakt gegen die Geruchsbildung, Wasserdurchlässiger Beutel aus Netz oder Jute um sich das anschließende Herausfiltern der Brennnesseln zu sparen
Außerdem wird ein nicht-metallisches Gefäß mit ausreichendem Fassungsvermögen sowie eine Abdeckung, wie beispielsweise ein Brett, benötigt. Bei 10 Litern Flüssigkeit ist ein Fassungsvermögen von 12 Litern aufgrund der Gärprozesse notwendig.
Folgende Mischverhältnis werden für eine Anwendung empfohlen. Die Angaben beziehen sich auf 1 Liter Jauche:
Ältere, etablierte Pflanzen und Starkzehrer: 10 Liter Wasser
Jungpflanzen und Setzlinge: 20 Liter Wasser
Rasen: 50 Liter Wasser
Die Brennesseln und das Wasser zusammen in das Gefäß geben. Werden die Brennesseln zuvor in einen durchlässigen Beutel verpackt, lassen sie sich nach dem Gärprozess einfacher entfernen. Das Gefäß sollte abgedeckt werden, aber dennoch die Möglichkeit für einen Luftaustausch gegeben sein.
Es ist zu beachten, dass die Mischung einmal täglich umgerührt werden sollte. Dabei setzt sich durch das austretende Ammoniak ein besonders unangenehmer Geruch frei. Ein Tipp, um diesem vorzubeugen, liegt darin, Gesteinsmehl, Lehmerde oder einige Tropfen Baldrian-Blüten-Extrakt mit in die Jauche zu geben.
Erkennbar ist der Gärungsprozess durch die Bildung von Bläschen an der Wasseroberfläche. Sobald sich keine Bläschen oder Schaum mehr an der Oberfläche befinden und sich die Brennesselblätter zersetzt haben, kann die Jauche genutzt werden. Das Ende des Gärprozesses ist außerdem daran erkennbar, dass sich die Flüssigkeit dunkel verfärbt. Dann können die Brennesseln entnommen werden.
Brennnesseljauche bietet eine spannende Möglichkeit, Pflanzen auf natürliche Weise zu unterstützen, indem sie sowohl Nährstoffe liefern als auch einen gewissen Schutz vor Schädlingen bieten kann. Obwohl die wissenschaftlichen Belege für ihre Wirksamkeit fehlen, lohnt es sich, dieses alte Hausmittel selbst auszuprobieren. Die einfache und kostengünstige Herstellung sowie die potenziellen Vorteile für Boden und Pflanzen laden dazu ein, neue Wege hinsichtlich Düngung und Pflanzenschutz zu gehen.
Welche Vorteile bietet die Verwendung von Kompost als zusätzliches Düngemittel?
Nährstoffreichtum: Kompost ist reich an Nährstoffen wie Stickstoff, Phosphor und Kalium sowie Mikronährstoffen, die Pflanzen für ihr Wachstum benötigen.
Wasserspeicherung: Durch die organische Substanz im Kompost wird die Wasserspeicherfähigkeit des Bodens erhöht, was besonders in trockenen Zeiten von Vorteil ist.
pH-Regulierung: Kompost kann helfen, den pH-Wert des Bodens auszugleichen und ihn in einen optimalen Bereich für das Pflanzenwachstum zu bringen.
Warum können Böden, die organisch gedüngt werden, mehr Wasser aufnehmen?
Böden, die organisch gedüngt werden, können mehr Wasser aufnehmen, weil der Humus, der durch organische Materialien wie Kompost und Mulch entsteht, die Bodenstruktur verbessert. Humus hat eine hohe Wasserhaltekapazität und fördert die Bildung von Bodenaggregaten, die Wasser besser speichern können. In der regenerativen Landwirtschaft wird durch den Aufbau von Humus die Bodenfruchtbarkeit und die Wasserspeicherfähigkeit erhöht, was die Resilienz des Bodens gegenüber Trockenheit und Erosion verbessert.
Welche weiteren Maßnahmen erhöhen den Humusgehalt und die Fruchtbarkeit von Böden?
1. Mischkulturen und weite Fruchtfolgen: Durch die Abwechslung verschiedener Pflanzenarten und -sorten in Mischkulturen sowie durch gut durchdachte, weite Fruchtfolgen wird die Bodenstruktur und die biologische Vielfalt gefördert, was zur Steigerung des Humusgehalts beiträgt.
2. Minimalbodenbearbeitung und Mulch: Die Reduzierung von Bodenbearbeitung und die Anwendung von Mulch aus Pflanzenresten oder organischen Materialien fördern die Bodengesundheit, verbessern die Wasserspeicherung und tragen zum Humusaufbau bei.
3. Mehrjährige Kulturen und Agroforstsysteme: Durch den Anbau von mehrjährigen Pflanzen und die Integration von Bäumen in Agroforstsysteme wird die Bodenbedeckung und der Eintrag organischen Materials erhöht, was ebenfalls den Humusaufbau fördert.