Winterbegrünung im Weinbau

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Der Einsatz von einer strategisch angelegten Winterbegrünung zwischen den Rebzeilen kann einige Vorteile mit sich bringen. Viele Weinbaugebiete sind durch Sommertrockenheit und hohe Niederschläge in den Wintermonaten charakterisiert. Eine Begrünung macht den Weinberg resilienter gegenüber den Witterungen und kann zudem noch weitere Vorteile bringen. Welche Vorteile die Begrünung mit sich bringt und worauf bei der Einsaat geachtet werden soll, wird im folgenden Artikel kurz erläutert.

 

Worauf muss ich bei der Begrünung achten?

Ein übermäßiger Bewuchs unter sowie neben den Weinreben kann in der Hauptwachstumsphase zwischen dem Frühjahr und dem Herbst mit den Weinreben konkurrieren. Da aber die Begrünungspflanzen für die Bodengesundheit sowie für die Biodiversität des Weinbergs unentbehrlich sind, müssen entsprechend geeignete Strategien bei der Begrünung angewendet werden. Die Verlagerung des Begrünungswachstums in den Wintermonaten spielt dabei eine große Rolle.

Die Aussaat der Winterbegrünung sollte im frühen Herbst erfolgen, am besten kurz vor oder nach der Ernte. Somit kann eine Nährstoffkonkurrenz zu den Weinreben ausgeschlossen werden, da die Rebe das Wachstum zu der Zeit beendet hat. Im Frühjahr wächst die Winterbegrünung rasch heran und kann viel organische Masse produzieren. 

Da im Frühjahr der Nährstoffbedarf kontinuierlich zunimmt, muss die Begrünung zum Zeitpunkt des Austriebes der Weinrebe entweder gewalzt, umgebrochen oder gemäht werden. Somit können die Nährstoffe der Begrünung der Weinrebe wieder zugeführt werden.

Zur Störung der Winterfrucht kann das Walzen mit Hilfe einer Lamellenwalze empfohlen werden. Die Triebe und Halme werden dauerhaft geknickt und der Saftfluss wird unterbrochen. Darüber hinaus entsteht eine Mulchschicht welche den Boden vor Austrocknung schützt und Kleintiere werden größtenteils verschont. Bei erneutem Austrieb der Winterbegrünung kann ein zweites Walzen im Frühsommer angewendet werden. Beim Mähen entsteht ebenfalls eine Mulchschicht, jedoch fördert es eine schnellere Mineralisation. Wird die Fräse oder der Grubber angewendet, kommt es ebenfalls zu einer schnelleren Mineralisation. Jedoch wird hier das Bodenleben massiv gestört, dadurch folgt eine höhere Verdunstung in den folgenden Monaten.

Wichtig ist die Auswahl der richtigen Begrünung. Damit sie im Sommer nicht weiter wächst müssen einjährige Kulturen für die Aussaat gewählt werden, welche ihren Zyklus zum Sommer beenden. Hier kann ein gezieltes Gemenge eingesetzt werden, wie zum Beispiel Wintererbsen, Winterwicken, Roggen und Raps.

 

Vorteile der Winterbegrünung

 

Winterbegrünung speichert Kohlenstoff!

Der Biomasseanbau in Form von oberirdischen Pflanzenorganen und Wurzeln entzieht der Atmosphäre durch die Photosynthese CO2. Bei einem Roggen- Wicke Gemisch konnte beispielsweise ein Eintrag von 2,31t Kohlenstoff/ha gemessen werden. Dies entspricht 8,4t CO2.

 

Humusaufbau durch Winterbegrünung!

Der Kohlenstoff wird in organischer Form gespeichert und hilft im Weinberg Humus auszubauen.

 

Deckung des Nährstoffbedarfs!

Die Winterbegrünung liefert Nährstoffe, die der Weinrebe ohne zusätzlichen Düngung helfen können, stärker zu wachsen.

 

Erosionsschutz im Winter!

Die vielen Niederschläge im Winter können durch die Begrünung besser abgepuffert werden und durch die Biomasse den Weinberg vor Erosion schützen.

 

Erhöhte Wasser-  und Nährstoffspeicherung!

Der Humusaufbau, der durch die Begrünung angestoßen wird, ist gut um das Wasser besser im Boden zu halten. Die biologische Aktivität wird erhöht und die Bodenstruktur verbessert. Dadurch können auch jene Nährstoffe besser gehalten werden, von der die Rebkultur profitiert.

 

Fazit

Die Winterbegrünung auf dem Weinberg bringt viele Vorteile mit sich. Die Weinrebe sowie der Boden können von einer gezielt angelegten Begrünung profitieren. Wichtig ist die Winterbegrünung im Frühjahr zeitig zu stoppen, um die positiven Vorteile der Begrünung für die Weinrebe nutzen zu können. Empfohlen wird hier das Umwalzen des Bestands um die Biomasse als schützende Mulchschicht weiter nutzen zu können. Des Weiteren sollte rechtzeitig gesät werden damit die Pflanze zum Winter genug Biomasse entwickelt. Einjährige Kulturen sind essentiell, damit die Begrünung nicht im Sommer weiter wächst und mit den Reben in Konkurrenz geht.