Wusstest du, dass der Einsatz von Leguminosen als Untersaat die Erträge der Nachfrucht um 20 % steigern und gleichzeitig die Bodenfruchtbarkeit und Biodiversität verbessern kann? Erfahre, wie du durch den Anbau von Leguminosen in deiner Getreidekultur den Einsatz von synthetischen Düngemitteln reduzieren und deine Betriebskosten senken kannst. Außerdem werden Vorteile und Nachteile des Anbaus von leguminosenhaltigen Untersaaten thematisiert.
Ökologische Vorteile: Leguminosen verbessern die Bodengesundheit durch Stickstofffixierung, erhöhen die Bodenfruchtbarkeit und tragen zur Biodiversität bei, indem sie Lebensräume für verschiedene Organismen schaffen.
Wirtschaftliche Effizienz: Der Anbau von Leguminosen als Untersaat reduziert den Bedarf an synthetischen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln, senkt damit die Betriebskosten und kann die Erträge der Haupt- und Folgekulturen steigern.
Nachhaltigkeitsbeitrag: Der Einsatz von Leguminosen fördert nachhaltige Landwirtschaftspraktiken, unterstützt die Bodenregeneration und der Einsatz von Untersaaten ist durch die durchgängige Bodenbedeckung ein elementarer Teil der Regenerativen Landwirtschaft.
Eine globale Meta-Analyse von 462 Feldexperimenten hat ergeben, dass leguminosenhaltige Vorfrüchte eine 20 %-ige Steigerung der Erträge der Nachfrucht erwirken können. Auch Langzeit-Feldversuch aus dem bayerischen Puch hat den Einfluss von Leguminosen in getreidehaltigen Fruchtfolgen untersucht:
Leguminosen als Untersaat in Getreidefeldern bieten zahlreiche agronomische und ökologische Vorteile. Hier sind einige der wichtigsten Vorteile, unterteilt in Ökologische und Wirtschaftliche Effekte, zusammengefasst:
1. Stickstofffixierung: Leguminosen haben die einzigartige Fähigkeit, atmosphärischen Stickstoff durch Symbiose mit Rhizobium-Bakterien in den Wurzeln zu binden. Dies reduziert den Bedarf an Stickstoffdüngern, was sowohl kostensparend als auch vorteilhaft für die Bodengesundheit ist.
2. Bodenstruktur und -gesundheit: Durch ihre tiefen Wurzelsysteme können Leguminosen die Bodenstruktur verbessern. Sie fördern die Durchlüftung und Wasserinfiltration des Bodens und helfen, Bodenerosion durch Wind und Wasser zu reduzieren.
3. Erhöhung der Bodenfruchtbarkeit: Die Biomasse und Wurzelreste der Leguminosenuntersaat erhöht den organischen Gehalt des Bodens. Dies trägt zur Bildung von Humus bei, was die allgemeine Bodenfruchtbarkeit verbessert.
4. Krankheits- und Schädlingsmanagement: Die Einbringung von Leguminosen in Getreidebestände kann zur Unterbrechung von Krankheits- und Schädlingszyklen beitragen. Dies liegt daran, dass sie die Monokultur durchbrechen und somit die für bestimmte Pathogene und Schädlinge günstigen Bedingungen reduzieren.
5. Unkrautmanagement: Durch die durchgängige Bodenbedeckung können Leguminosen das Wachstum von Unkräutern unterdrücken, indem sie mit ihnen um Licht, Wasser und Nährstoffe konkurrieren. Dies kann den Einsatz von Pflanzenschutzmittel sowie den Bedarf nach mechanischer Unkrautregulation verringern.
6. Nachhaltigkeit und Biodiversität: Die Nutzung von Leguminosen als Untersaat fördert eine nachhaltigere Landwirtschaftspraxis. Sie trägt zur Biodiversität bei, indem sie Lebensraum und Nahrungsquellen für eine Vielzahl von Insekten und anderen Organismen bietet.
7. Ertragssteigerung und -stabilität: Untersaaten können positiv auf die Hauptkultur wirken, indem sie zum Beispiel das Mikroklima im Feld verbessern und Stressfaktoren wie Trockenheit abmildern. Langfristig können sie so zur Ertragsstabilität und -steigerung der Haupt- und Folgekulturen beitragen.
Der Einsatz von Leguminosen als Untersaat im Getreideanbau bietet mehrere wirtschaftliche Vorteile, die sowohl direkte als auch indirekte Kosteneinsparungen und Einkommensmöglichkeiten für Landwirte umfassen können.
1. Reduzierung der Düngemittelkosten: Durch ihre Fähigkeit ,atmosphärischen Stickstoff durch ihre Wurzelsymbiose mit Rhizobien zu fixieren, kann der Bedarf an synthetischem Stickstoffdünger signifikant reduziert werden, was eine direkte Kostenersparnis darstellt. Wie viel Stickstoff Leguminosen letztendlich fixieren können, hängt stark von den äußeren Gegebenheiten sowie der Pflanze ab.
2. Erhöhung des Ertrags: Untersaaten können das Mikroklima im Feld verbessern, was sich positiv auf die Entwicklung der Hauptfrucht auswirkt. Eine verbesserte Bodenstruktur und Nährstoffverfügbarkeit können zu höheren Erträgen in der Haupt- und Folgefrucht führen, was die Einnahmen erhöht. Viele wissenschaftliche Ergebnisse aus Studien und Feldversuchen belegen, dass leguminosenhaltige Untersaaten die Erträge der Hauptfrucht erhöhen können. Dies wird hauptsächlich durch die verbesserte Nährstoffverfügbarkeit sowie optimierte Bodenqualität verursacht.
3. Verminderung von Erosionsschäden: Durch die Bodenbedeckung mit Leguminosen kann die Erosion durch Wind und Wasser reduziert werden. Dies schützt den Boden und hält ihn produktiv, was langfristig den Erhalt der Anbaufläche und damit verbundene Kosten für Bodeninstandsetzung minimiert.
4. Senkung der Kosten für Pflanzenschutzmittel: Durch den Anbau von Leguminosen als Untersaat kann der Unkrautdruck vermindert werden, da sie mit Unkräutern um Licht und Nährstoffe konkurrieren. Außerdem können Leguminosen helfen, bestimmte Pflanzenkrankheiten und Schädlinge zu unterbrechen. Dies führt zu einem geringeren Bedarf an Pflanzenschutzmitteln.
5. Möglichkeiten in der Vermarktung: Produkte, die als nachhaltig und umweltfreundlich angebaut gelten, können auf bestimmten Märkten zu höheren Preisen verkauft werden. Dies könnte auch bei Getreide der Fall sein, das in Systemen mit Untersaaten angebaut wird.
6. Verbesserung der langfristigen Bodenfruchtbarkeit: Die Investition in die Bodengesundheit durch den Einsatz von Untersaaten kann langfristig die Notwendigkeit teurer Bodenverbesserungsmaßnahmen reduzieren und die Lebensdauer der landwirtschaftlich genutzten Flächen verlängern.
7. Zusätzliches Einkommen durch Fördermittel und Carbon Credits: In Deutschland können Landwirte, die leguminosenhaltige Untersaaten anbauen, möglicherweise von Fördermitteln im Rahmen der Gemeinsamen Agrarpolitik der EU profitieren, die Praktiken fördert, die die Bodengesundheit und Biodiversität verbessern. Zusätzlich könnten Landwirte bei Klim zusätzliches Einkommen erzielen, wenn ihre Anbaumethoden nachweislich zur Reduktion von CO2-Emissionen beitragen.
Diese Vorteile zeigen, dass der Einsatz von Leguminosen als Untersaat im Getreidebau nicht nur aus ökologischer Sicht sinnvoll ist, sondern auch erhebliche wirtschaftliche Vorteile bringen kann. Indem Landwirte die Gesundheit ihrer Böden verbessern und den Einsatz von externen Inputs verringern, können sie die Wirtschaftlichkeit ihrer Betriebe langfristig steigern.
Die Verwendung von Leguminosen als Untersaat in Getreide bringt zwar zahlreiche Vorteile mit sich, ist jedoch auch mit einigen Herausforderungen verbunden. Hier sind einige der wesentlichen Schwierigkeiten, die Landwirte berücksichtigen müssen:
1. Konkurrenz um Ressourcen: Leguminosen konkurrieren mit der Hauptfrucht um Wasser, Licht und Nährstoffe. Dies kann besonders in trockeneren und nährstoffarmen Regionen problematisch sein, wo die Ressourcen ohnehin schon knapp sind. Eine sorgfältige Auswahl der Leguminosenarten und das Timing der Aussaat sind entscheidend, um diese Konkurrenz zu minimieren.
2. Management der Aussaat und des Wachstums: Das Timing und die Methode der Aussaat von Leguminosen müssen sorgfältig geplant werden, um eine optimale Etablierung der Untersaat zu gewährleisten, ohne die Hauptfrucht zu beeinträchtigen. Die Verwaltung der Bestandsdichte und das Timing des Wachstums sind komplex und erfordern Kenntnisse und Erfahrungen.
3. Krankheiten und Schädlinge: Obwohl Leguminosen helfen können, den Zyklus spezifischer Krankheiten und Schädlinge zu durchbrechen, sind sie selbst anfällig für bestimmte Krankheiten und Schädlinge. Zum Beispiel kann eine häufige Anpflanzung von Leguminosen ohne geeignete Fruchtfolge zur "Leguminosenmüdigkeit" führen, einem Phänomen, bei dem die Bodenmüdigkeit durch eine Anreicherung von pathogenen Organismen verstärkt wird.
4. Kosten und Arbeitsaufwand: Die Einführung von Untersaaten kann zusätzliche Kosten für Saatgut und möglicherweise spezielle Maschinen für die Aussaat erfordern. Zudem kann der zusätzliche Managementaufwand, insbesondere in der Anfangsphase, für Landwirte eine Herausforderung darstellen.
5. Anpassung an lokale Bedingungen: Nicht alle Leguminosenarten eignen sich für jede Klimazone oder jeden Bodentyp. Die Auswahl der geeigneten Arten, die gut zu den lokalen Bedingungen und der Hauptfrucht passen, erfordert sorgfältige Forschung und möglicherweise auch Experimente.
6. Regulierungen und Marktbedingungen: In einigen Regionen können gesetzliche Vorschriften den Einsatz von Untersaaten beeinflussen. Zudem kann der Markt für bestimmte Leguminosenarten unbeständig sein, was die Rentabilität beeinträchtigen könnte.
7. Bildung und Unterstützung: Es mangelt oft an spezifischem Wissen und Unterstützung für die besten Praktiken im Umgang mit Leguminosen als Untersaat. Landwirte benötigen Zugang zu Informationen und Beratung, um diese Techniken effektiv zu implementieren.
Diese Herausforderungen erfordern eine sorgfältige Planung und Managementstrategien, um die positiven Auswirkungen von Leguminosen als Untersaat maximieren zu können. Es ist wichtig, dass Landwirte die spezifischen Bedingungen ihrer Betriebe berücksichtigen und möglicherweise experimentelle Ansätze verfolgen, um die besten Methoden für ihre spezifischen Umstände zu finden.
Einen praktischen Tipp, wie man sich an solche Veränderungen auf den Feldern und Betrieb rantasten kann, hat Klim-Landwirt Tino Ryll:
“Man muss sich einfach trauen, irgendwo anzufangen. Am besten probiert man ein paar Maßnahmen erst einmal auf einer kleinen Fläche aus, als eine Art Versuchsmodell. Von da kann man sich dann steigern. Man muss allerdings auch bald anfangen, denn uns fehlt die Zeit, noch jahrelang Bodenbearbeitung anzuwenden.”
In Sommerungen eignen sich zum einen diverse Kleearten als Untersaat. Diese können jedoch auch in Wintergetreide ausgebracht werden, da hier vor allem eine Bodenbedeckung gewährleistet werden sollte. Auch die Sommerwicke, die Blaue Lupine und Lieschgräser können als Untersaat in Sommergetreide etabliert werden.
In Winterungen können somit kleinkörnige Leguminosen, sowie jegliche Kleearten (Weißklee, Gelbklee, Inkarnatklee) ergänzt werden. Auch die Luzerne, Winter- oder Zottelwicken und die bereits genannten Lieschgräser sind geeignete Komponenten.
Wir von Klim erkennen die Bedeutung von Untersaaten in der Landwirtschaft und bieten Landwirten bei der Umstellung der Fruchtfolge finanzielle Anreize für die Reduzierung der Emissionen und die Speicherung von CO2 im Boden. Landwirte werden für die vermehrte organische Düngung belohnt, was zusätzlich zur Verbesserung der Bodengesundheit und zum Klimaschutz beiträgt.
Entdecke die Vorteile von Klim für Deinen Betrieb und werde Teil unserer Gemeinschaft aus Landwirten.
Untersaaten können im Frühjahr in den Wintergetreide Bestand integriert werden. Der optimale Aussaatzeitpunkt der Untersaaten befindet sich zwischen der Bestockung und dem Schossen des Getreides. Die Ausbringung kann mit einem Striegel-Durchgang kombiniert werden. Der Unkrautdruck und die Wüchsigkeit des Wintergetreides sind hier zu berücksichtigen. Je geringer der Unkrautdruck und je wüchsiger der Deckfruchtbestand ist, desto früher kann die Untersaat ausgebracht werden.
Die Einsaat von Untersaaten in Sommergetreide sollte entweder zeitgleich mit der Aussaat der Hauptfrucht (Wintergetreide) oder im Nachgang, aber sehr zeitnah, spätestens im Rahmen des ersten Kulturpflege Ganges stattfinden.
Die verschiedenen Getreidearten verlangen unterschiedliche Einbringungsvorgänge. Bei Kleearten als Untersaat sollte die Bestandsdichte der Hauptfrucht immer reduziert werden. Schnell wachsende Gräsersorten sind ebenfalls bevorzugt als Frühjahrseinsaat auszubringen.
Durch Anbaupausen und einen Wechsel in der Fruchtfolge sollen Infektionsbrücken zu den Hauptfrüchten unterbrochen werden. Leguminosen besitzen außerdem eine geringe Selbstverträglichkeit, diese ist auch als Leguminosenmüdigkeit bekannt. Es empfiehlt sich, ausreichend lange Anbaupausen zwischen dem Anbau gleicher Kulturen einzuhalten, um einen hohen Ertragsrückgang zu verhindern.
Zudem sollten vorherige Verunreinigungen durch Vorfrüchte beachtet werden, da eine Manifestierung dieser durch Wirtspflanzen den Unkrautdruck fördern würde. Besonders auf trockenen Standorten spielt die Konkurrenz zwischen Untersaat und Hauptfrucht eine Rolle. Die Konkurrenz um Wasser und die daraus resultierende Angepasstheit der angebauten Kulturen kann hier ebenfalls zu Konkurrenz um Licht und Nährstoffe führen.
Der Einsatz von Leguminosen als Untersaat in Getreidefruchtfolgen ist nicht nur eine effektive Methode zur Verbesserung der Bodengesundheit und -struktur durch Stickstofffixierung und Humusbildung, sondern bietet auch substantielle ökologische und wirtschaftliche Vorteile. Durch die Reduktion des Bedarfs an synthetischen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln sowie die Förderung der Biodiversität und Ertragsstabilität unterstützt diese Praxis eine nachhaltigere Landwirtschaft. Der Blick in die Zukunft zeigt, dass solche regenerativen Praktiken entscheidend sein werden, um die landwirtschaftlichen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts nachhaltig zu meistern.
Wie können Landwirte die Konkurrenz zwischen Leguminosen und der Hauptfrucht optimal managen?
Landwirte können die Konkurrenz zwischen Leguminosen und der Hauptfrucht durch gezielte Auswahl von Leguminosenarten, die eine geringere Konkurrenz um Licht und Nährstoffe bieten, sowie durch Anpassung der Aussaatzeitpunkte und -dichten effektiv managen. Zudem kann durch den Einsatz von Zwischenreihensaat oder Streifenanbau die räumliche Trennung optimiert werden, um das Wachstum beider Pflanzenarten zu unterstützen.
Inwiefern tragen Leguminosenuntersaaten zu den Prinzipien der Regenerativen Landwirtschaft bei, insbesondere im Hinblick auf die Verbesserung der Bodengesundheit und den Klimaschutz?
Leguminosenuntersaaten tragen zu den Prinzipien der regenerativen Landwirtschaft bei, indem sie den Stickstoffkreislauf durch biologische Stickstofffixierung unterstützen und organische Materie im Boden aufbauen, was die Bodenfruchtbarkeit und -struktur verbessert. Diese Praktiken fördern auch die Kohlenstoffsequestrierung im Boden, was zur Minderung von Treibhausgasemissionen beiträgt und somit den Klimaschutz unterstützt.
Wie beeinflussen leguminosenhaltige Untersaaten die Biodiversität und das lokale Ökosystem?
Leguminosenhaltige Untersaaten erhöhen die Biodiversität auf landwirtschaftlichen Flächen, indem sie eine größere Vielfalt an Pflanzenarten bieten, die wiederum eine breitere Palette von Lebensräumen und Nahrungsquellen für Insekten, Vögel und Bodenorganismen schaffen. Diese Vielfalt stärkt das Ökosystem, verbessert die Bestäubungsleistung und fördert natürliche Schädlingskontrollmechanismen, was die Resilienz des Systems insgesamt erhöht.