Umweltleistungen von Agroforstsystemen - Boden

Lesedauer: 2 Minuten

Unsere Böden sind die wichtigste Ressource der regenerativen Landwirtschaft. Diese gilt es vor Degradierung zu schützen und zu erhalten. In diesem Artikel erfahrt ihr, wie Agroforstsysteme sich positiv auf Bodenschutz, Bodengesundheit und Bodenleben auswirken können. 

Bodenerosion

Agroforste verlangsamen die Geschwindigkeit von Winden. Dadurch verhindern sie, dass der Wind Bodenpartikel vom Acker weht und es zu einer Bodenerosion kommt. Systeme mit mehrreihigen Baumstreifen sowie besonders dicht gepflanzte Agroforste können die Winderosion um bis zu 90 % mindern. In der Praxis kann das durch beispielsweise Crop-Alley-Streifen mit Energiehölzern als Kurzumtrieb auf dem Acker erreicht werden.  Neben Winderosion können die Gehölzstreifen auch Wassererosion mindern. Das geschieht durch eine Verlangsamung der Abflussgeschwindigkeit des Regenwassers. Besonders in hügeligen Gebieten oder Hanglagen kann ein richtig platzierter Agroforst mehrere Felder positiv beeinflussen. 

Nährstoffhaushalt

Agroforste müssen selten bis kaum gedüngt werden. Das vom Baum gebildete Lignin ist nährstoffarm, eine Düngung ist höchstens alle 2-3 Jahre nötig. Durch die niedrige bis nicht vorhandene Düngung wird zudem die Bildung von Mykorrhizen im Boden unterstützt. Über die Blattstreu im Herbst werden Nährstoffe zurück in den Boden geführt und zu Humus umgewandelt. Dadurch sind Agroforstsysteme kaum bis gar nicht von Düngeauswaschungen betroffen. 

Humushaushalt

Agroforste unterliegen keiner Bodenbearbeitung und führen sich durch ihre Blattstreu organische Substanz für den Humusaufbau selbst zu. Durch den höheren Humusgehalt fördern sie ein höheres Potential des Bodens an Nährstoff- und Wasseraufnahme. Bäume bilden tiefere Wurzeln als Ackerkulturen und können dadurch auch in tieferen Bodenschichten Humus aufbauen. Aufgrund der weitreichenden Durchwurzelung gelangen Wurzelreste und -exsudate in tiefere Ebenen und können dort die Humusbildung im Unterboden fördern. Durch die dynamische Durchwurzelung, Aufbau von Humus und den Eintrag von organischer Substanz verbessern Agroforste das Bodenleben und -gefüge nachhaltig. 

Bodenverdichtung

Agroforste werden nur in den Jahren der Etablierung und der Ernte von Landmaschinen befahren. Dadurch wird der Boden weitaus weniger verdichtet als in klassisch bestellten Ackerkulturen. Die Ernte erfolgt normalerweise bei bereits gefrorenem Boden, was diesen weiter schont. 

Abschließend lässt sich sagen, dass Agroforste sich sehr positiv auf unsere Böden auswirken. Durch die geringere Verdichtung, tiefe Durchwurzelung, fehlende Bodenbearbeitung, mehrjährige Bodenruhe und dem Aufbau von Humus unterstützen Agroforste eine lockere, gut durchlüftete Porenstruktur der Böden sowie ein aktives Bodenleben.