Regenerative Landwirtschaft - ökologisch aber auch...

Kurzgefasst 

Entdecke die finanziellen Potenziale hinter der Regenerativen Landwirtschaft! 

Von der Steigerung der Ernteerträge bis hin zur Reduzierung von Betriebskosten - in diesem Artikel enthüllen wir die überraschenden finanziellen Vorteile, die die Umstellung auf Regenerative Landwirtschaft für landwirtschaftliche Betriebe bieten kann. Erfahre hier, wie die Landwirtschaft mit Hilfe von regenerativen Maßnahmen nicht nur nachhaltiger, sondern auch profitabler werden kann!

Wie hoch können die finanziellen Vorteile für landwirtschaftliche Betriebe in Deutschland sein?  

Die Regenerative Landwirtschaft bietet viele ökologische Vorzüge. Es werden große Mengen Kohlenstoff und Stickstoff aus der Umwelt im Boden gebunden, Humus aufgebaut und die Biodiversität gefördert. Doch nicht nur die Umwelt und der Boden profitieren durch regenerative Maßnahmen, auch für den Landwirt bieten sich ökonomische Vorteile - über die gesamte Wertschöpfungskette.

Barrieren der Etablierung regenerativer Maßnahmen sind häufig jedoch monetären Ursprungs. Auch scheint die Schwelle an Investitionen für Maschinen und eine Umstellung der Betriebsstruktur hoch, finanzielle Unterstützung in Form von Subventionen und Krediten sind an dieser Stelle elementar.

Jedoch: Die zunächst auftretenden Ertragseinbußen, die sich nach einem Zeitraum von sechs bis zehn Jahren einpendeln, resultieren danach zumeist in einem Ertragszuwachs. Gewinne können folglich bis zu 60 % steigen. 

Schaubild zur Abbildung der möglichen finanziellen Vorteile durch regenerative Maßnahmen

 

Fruchtfolge diversifizieren - Einkommen stabilisieren 

Die Erweiterung der Fruchtfolge kann durch die Etablierung verschiedener regenerativer Maßnahmen realisiert werden. So steuern Zwischenfrüchte, Untersaaten oder der vermehrte Anbau von Leguminosen zu einer Vielzahl an betriebswirtschaftlichen und ökologischen Vorteilen bei. Darunter: 

  1. Krankheits- und Schädlingsmanagement

  1. Wasser- und Nährstoffmanagement

  1. Resilienz 

Auswertungen von 32 Langzeitstudien innerhalb Europas und Amerika haben gezeigt, dass die Fruchtfolgevielfalt, gemessen anhand von Artenvielfalt und ökologischen Funktionen, die Kornerträge erhöht. 

Durch die Integration einer Vielfalt von Pflanzen mit unterschiedlichen Merkmalen in die Fruchtfolge wird die Resilienz gegenüber Umweltstressoren gestärkt und die Bodengesundheit sowie die Nachhaltigkeit der landwirtschaftlichen Produktion verbessert. In einem landwirtschaftlichen System tragen die unterschiedlichen Funktionen verschiedener Pflanzen dazu bei, die Resilienz gegenüber Stressfaktoren wie Krankheiten, Schädlingen und klimatischen Schwankungen zu erhöhen. Dies liegt daran, dass unterschiedliche Pflanzen verschiedene Ressourcen aus dem Boden nutzen und somit die Effizienz der Ressourcennutzung im Gesamtsystem verbessern. Zudem können sie durch ihre unterschiedlichen Merkmale und Lebenszyklen zur Schädlings- und Krankheitsbekämpfung beitragen, indem sie die Ausbreitung von spezifischen Schädlingen und Krankheitserregern erschweren.

 

Ein Blick auf die finanziellen Vor- und Nachteile der Regenerativen Landwirtschaft

Bodenbearbeitung minimieren und Gewinne steigern? 

  1. Die minimalinvasive Bodenbearbeitung trägt zum einen zu einer generell verbesserten Bodenqualität und -regeneration bei. Auch Arbeitszeit und der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann durch reduzierte Bodenbearbeitung eingespart werden. Mit dem Strip-Till-Verfahren beträgt der Zeitaufwand pro Hektar etwa 2,25 Stunden, wohingegen konventionelle Methoden 5,25 Stunden in Anspruch nehmen. 

  2. Der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln kann vor allem in Kombination mit einer Optimierung der Fruchtfolge erwirkt werden. Vorfruchteffekte oder direkte Auswirkungen von Mischkulturen aufeinander können das Krankheits- oder Verunkrautungsrisiko stark minimieren.
    Ergebnisse aus verschiedensten Analysen legen vor, dass die Unkrautbelastungen in diversifizierten Fruchtfolgen um bis zu 49 % verringert werden können.  

Ziele der reduzierten Bodenbearbeitung sind eben diese Verbesserung der Bodenstruktur und eine vermehrte Umsetzung von Ernterückständen durch eine gezielte Einarbeitung des organischen Materials. Auch in diesem Fall werden Ertragsverluste durch das optimierte Bodengefüge weitgehend verhindert und insgesamt die Erträge gesteigert. 

Diagramm zur Abbildung von finanziellen Effekten einer reduzierten Bodenbearbeitung

 

Düngung und Pflanzenschutzmittel 

Der Anbau von Leguminosen innerhalb der Fruchtfolge fördert und potenziert die Stickstoffbindung innerhalb des Bodens. 50 bis 70 % dieses Stickstoffs können in der Folgekultur auf deren Düngung angerechnet werden. Hierdurch kann effektiv die Gabe von mineralischem Stickstoff reduziert werden. Dies spart zum einen Emissionen, aber auch Düngerkosten ein. Eine Nährstoffanalyse und eine auf den Schlag angepasste Düngung reduzieren diesen Einsatz ebenfalls und führen zu einem optimierten Verbrauch dieser Betriebsmittel.

Diagramm zur Abbildung finanzieller Effekte durch Düngung und Pflanzenschutz

 

Stickstoffeffizienz mit Leguminosen verbessern  

Durch die Schwankungen der Preise für Mineraldünger gewinnen organische Dünger vermehrt an Relevanz. Es stellt sich jedoch die Frage, inwieweit durch organischen Dünger überhaupt mineralischer Stickstoff eingespart werden kann und welche Rolle die Anwendungsdauer dabei spielt.

 Zwischenfrüchte auf dem Feld

 

Langzeitstudien für praxisorientierte Ergebnisse 

Zur Klärung dieser Frage wurde in einem ortsfesten Dauerversuch im Landkreis Fürstenfeldbruck in Bayern über einen Zeitraum von 36 Jahren die Düngewirkung von Leguminosen (Erbsen-Wicken-Gemenge) und Nicht-Leguminosen (Senf) als Zwischenfrüchte in einer Fruchtfolge mit Silomais, Winterweizen und Wintergerste untersucht. 

Sie wurden dabei als abfrierende Zwischenfrucht zwischen Wintergerste und Silomais angebaut. Zum Vergleich wurde einmal ausschließlich organisch gedüngt und einmal zusätzlich mineralischer Stickstoff eingesetzt. Durch den Vergleich der Ertragskurven bei rein mineralischer Düngung mit den Ertragskurven bei zusätzlichem Zwischenfruchtanbau kann die Stickstoffwirkung der Zwischenfrüchte bestimmt werden. Denn bei gleichem Ertragsniveau ist die Differenz der erforderlichen Menge an mineralischem Stickstoffdüngung die Stickstoffwirkung der Zwischenfrucht.

  1. Erträge

Bei den Erträgen aus dem Dauerversuch zeigt sich, dass bei mineralischer Düngung die Erträge zunehmen, sowohl mit als auch ohne Zwischenfrucht. Bei zusätzlichem Zwischenfruchtanbau sind die Erträge höher. Wenn auf mineralische Düngung verzichtet wird, kann durch Leguminosen als Zwischenfrüchte ein niedriges Ertragsniveau gehalten werden. Der Effekt auf die Ertragseffizienz von den Leguminosen nimmt bei zusätzlicher mineralischer Düngung als auch ohne im Laufe der Rotation ab. Silomais als direkte Folgefrucht profitiert am meisten von der Stickstofffixierung der Leguminosen. Ohne legume Zwischenfrüchte fällt der Ertrag auf Dauer leicht ab. Senf als Nicht-Leguminose zeigt keinen positiven Ertragseffekt.

Abbildung der Ertragsauswirkungen

Abbildung der Ertragsauswirkungen

 

  1. Einsparung von mineralischem Dünger 

Durch den regelmäßigen Zwischenfruchtanbau von Leguminosen lässt sich mineralischer Dünger einsparen.
Hierbei gilt: Je länger Leguminosen in die Rotation eingebaut werden, desto mehr Stickstoff kann eingespart werden. Gleichzeitig nimmt der positive Effekt auf den Ertrag von Leguminosen als Zwischenfrucht bei regelmäßigem Anbau mit den Jahren zu. Im Laufe der Zeit kann immer mehr organischer Stickstoff im Boden angesammelt und mineralisiert werden.

Diagramm zur Abbildung der Einsparung mineralischer Dünger

 

Nachhaltig mit Klim – das lohnt sich 

Nicht nur zwangsläufige Effekte der Maßnahmendruchsetzung wie die Bodenregeneration oder Einsparung von Betriebsmitteln tragen zur Gewinnsteigerung durch die Regenerative Landwirtschaft bei:

Wir von Klim erkennen die Bedeutung regenerativer Bewirtschaftung für eine nachhaltige Landwirtschaft und bieten Landwirten bei der Umstellung auf Regenerative Landwirtschaft finanzielle Anreize für die Speicherung von CO₂ im Boden. Landwirte werden für den Aufbau von Humus und die Reduzierung von Emissionen belohnt, was zur Verbesserung der Bodengesundheit und zum Klimaschutz beiträgt. In den Modulen Fruchtfolge, Bodenbearbeitung und Aussaat, Pflanzenschutz und Düngung können Optimierungen dokumentiert und mit Vergütungen verbunden werden.

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Soziale und Ökologische Vorteile für Landwirte in Deutschland 

Regenerative Maßnahmen lösen viele agroökologische Probleme und reduzieren negative Begleiterscheinungen der Landwirtschaft, indem Emissionen eingespart und die Umwelt als Kreislauf geschützt und unterstützt wird. Nicht monetär quantifizierbare Effekte wie eine Steigerung der Biodiversität und eine enorme Optimierung des Bodengefüges sind wichtige Grundlagen für die gesamte Gesellschaft. Doch auch monetär sind positive ökologische Entwicklungen aufgrund der CO2-Speicherung, Emissionsminderung und der verbesserten Boden- und Wasserqualität zu bemessen. 

Kreisdiagramm zur Veranschaulichung von sozialen und ökologischen finanziellen Vorteilen von regenerativer Landwirtschaft


Fazit

Die Regenerative Landwirtschaft bietet eine Vielzahl von ökologischen und ökonomischen Vorteilen, die sowohl die Umwelt als auch die landwirtschaftlichen Betriebe stärken. Durch Maßnahmen wie die Diversifizierung der Fruchtfolge und die Reduzierung der Bodenbearbeitung können die Erträge gesteigert und die Betriebskosten gesenkt werden. Der Anbau von Leguminosen spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der Bodengesundheit und der Verringerung des Bedarfs an Stickstoffdüngern. Die finanziellen Vorteile durch die Humusmehrung sind vielfältig und reichen von erhöhten Erträgen bis hin zu Einsparungen bei den Bewässerungskosten. Es liegt in unserer Verantwortung als Landwirte und Verbraucher, diese nachhaltigen Praktiken zu fördern und zu unterstützen, um eine zukunftsfähige Landwirtschaft zu gewährleisten.

 

FAQs

  1. Wie wirkt sich eine verbesserte Bodengesundheit auf die Erträge aus? 

Eine verbesserte Bodengesundheit wirkt sich positiv auf die Erträge aus, da ein gesunder Boden eine bessere Struktur und Fruchtbarkeit aufweist. Dies ermöglicht den Pflanzen eine effizientere Nährstoffaufnahme und Wasserspeicherung, was zu höheren Ernteerträgen führt.

 

  1. Wie kann der Anbau von Leguminosen die Verwendung von Stickstoffdüngern verringern?

Der Anbau von Leguminosen trägt zur Stickstoffbindung im Boden bei, da diese Pflanzen Stickstoff aus der Luft fixieren und in symbiotischer Beziehung mit Bodenbakterien in Form von Ammonium im Boden ablagern. Dadurch kann der Bedarf an mineralischem Stickstoffdünger reduziert werden, da die Pflanzen ihren Stickstoffbedarf aus der Luft und dem Boden decken können. Der fixierte Stickstoff kann auch für die Folgekultur bereitgestellt werden. 

 

  1. Welche finanziellen Vorteile sind durch die Humusmehrung möglich?

Durch die Humusmehrung im Boden können landwirtschaftliche Betriebe verschiedene finanzielle Vorteile erzielen. Dies umfasst eine verbesserte Bodenstruktur und -fruchtbarkeit, was zu höheren Erträgen führt. Zudem kann die erhöhte Bodenfeuchtigkeit durch den Humusgehalt zu einer Reduzierung der Bewässerungskosten beitragen, während die langfristige Kohlenstoffspeicherung im Boden finanzielle Anreize durch die Erstellung von Kohlenstoffzertifikaten bieten kann.