Putins Spiel mit dem Hunger · Artikel · Klim

Dass die Auswirkungen des derzeit anlaufenden Krieges zwischen der Ukraine und Russland nicht nur diese zwei Länder betreffen, ist mittlerweile ein anerkannter Fakt.  

Beide Beteiligten sind Hauptexporteure von Weizen, die auch hierzulande einem Teil zu unserer Ernährungssicherheit beitragen. 

Eine Sondersitzung der Internationalen Organisation für Landwirtschaft und Ernährung der Vereinten Nationen (FAO) am 08.04.2022 in Rom schaffte Raum für Diskussionen über die Konsequenzen der Streitigkeiten beider Länder. Besonders die Auswirkungen des Krieges auf die Ernährungssicherheit der gesamten Welt standen im Fokus. 

Der deutsche Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, kritisiert die Machenschaften Putins scharf. Er mache sich die Mängel an Getreide zu Nutze, um die Preise in anderen Ländern steil ansteigen zu lassen, sodass sich in ärmeren Ländern der Hunger breit mache. Putin nehme damit weltweit Menschen als Geiseln. Özdemir verlangte von den Vereinten Nationen eine Anerkennung der “russischen Aggressionen”. Zudem verurteilt er Putins gezieltes Zurückhalten von Lebensmitteln stark, da dies seine Kriegsstrategie des Hungers belegt. 

 

Auswirkungen auf die Welt 

Erste Prognosen der FAO sind erschreckend. Demnach könnten die Preisanstiege die Zahl der hungernden Menschen noch einmal um 8 bis 13 Millionen Menschen erhöhen. Der Welternährungsbericht der FAO (2020) schätzte ein, dass ohnehin schon 720 bis 811 Millionen Menschen weltweit an hunger leiden - die meisten davon in Regionen Asiens, dem Pazifik und Afrika. Auch das internationale Hilfswerk World Food Programme (WFP) bezieht die Hälfte ihres Weizens aus Russland und ringt diesbezüglich um das knapp werdende Getreide. Organisationen wie dieser fehlt es an Lebensmitteln, was dazu führen könnte, dass sie ihre Hilfsaktionen einschränken müssen. 

 

Untersaaten im Licht der Düngeverordnung