Precision Farming mit KI und 5G Roboter · Artikel · Klim

Ein Feldroboter, der zentimetergenau Unkraut erkennen und mit Pflanzenschutzmittel besprühen kann? Das könnte dank neuester Technik, künstlicher Intelligenz und 5G-Netz schon bald Realität werden. Denn Forscher und Experten der TU Kaiserslautern haben einen Feldroboter entwickelt, der mit Hilfe von Echtzeitdaten einer Drohne Unkraut und Ungras gezielt erkennen und behandeln kann. 

 

Wie funktioniert das?

Am Feldrand positionieren sich die Experten der TU Kaiserslautern mit einem Fahrzeug, das mit spezieller Technik, u.a. mit einer bis zu zehn Meter ausfahrbaren 5G Antenne ausgestattet ist. Anhand dieser Antenne lässt sich ein eigenes 5G-Netz für den Einsatz aufbauen. Dann wird eine Drohne in ca. zehn Meter Höhe über das Feld geflogen, welche hochauflösende Bilder über das 5G-Netz direkt an einen Computer im Fahrzeug sendet. Der Computer kann diese Bilder mit Hilfe einer künstlichen Intelligenz auswerten und Unkraut mit genauen Koordinaten lokalisieren. Im Versuch der TU Kaiserslautern wurde nach stumpfblättrigen Ampfer gescreent. Dieser gilt als Problempflanze auf Wiesen und Weiden, da er von Kühen nicht gefressen wird und dabei andere Futtergräser verdrängt.

Anschließend werden die Koordinaten über das 5G Netz an den einsatzbereiten Feldroboter übermittelt. Der Roboter begibt sich daraufhin auf den Weg über das Feld zur Einsatzstelle. Er ist ebenfalls mit einer Kamera ausgestattet, um den Boden noch genauer zu scannen und das Unkraut genau identifizieren zu können. Bisher werden die Bilder nur über den Roboter ausgewertet, sollen aber in Zukunft zur Auswertung auch über das 5G-Netz an den Server im Fahrzeug übermittelt werden. Wird das Unkraut mit Hilfe des Algorithmus identifiziert, können die Drüsen des Roboters Pflanzenschutzmittel sehr präzise versprühen und somit gezielt gegen Unkräuter vorgehen. Im Versuch der TU Kaiserslautern wurde zunächst nur mit Wasser gesprüht. 

 

Bedeutung für die Zukunft?

 

Die Versuche der Forscher zeigen, dass solche  Methoden des Precision farmings funktionieren können und große Vorteile bieten. In Zukunft könnten Landwirte so beispielsweise einen besseren Überblick über ihre Felder behalten und gleichzeitig genau dokumentieren, dass sie alle regulatorischen Anforderungen erfüllen. Zudem ist die gezielte Besprühung von Pflanzenschutzmitteln deutlich sparsamer und sehr viel besser für die Umwelt. Autonome Drohnen und Roboter sind derzeit zwar noch nicht erlaubt, könnten aber womöglich in Zukunft Teil einer modernisierten Landwirtschaft werden.

 

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