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Körnerleguminosen sind im ökologischen Landbau bereits ein elementarer Bestandteil von Fruchtfolgen. Die gute Vorfruchtwirkung und die betriebswirtschaftlichen Standortpotenziale machen diese Pflanzen jedoch auch für die konventionelle Landwirtschaft interessant. In diesem Artikel wird erklärt, was bei der Entscheidung für eine Körnerleguminosen-Art und bei der Auswahl des Saatguts zu beachten ist.
Die Entscheidung darüber, welche Art Körnerleguminosen angebaut wird, sollte unter Berücksichtigung der Bodenpunkte, des Boden-pH-Wertes, der Temperatur- sowie Niederschlagsverhältnisse am Standort getroffen werden (siehe folgende Abbildung).
Abbildung: Entscheidungsbaum für den Anbau von Körnerleguminosen (Quelle: UFOP-Leitlinie)
Körnerleguminosen sollten in der Fruchtfolge möglichst nach Pflanzen stehen, die viel Stickstoff verbrauchen und nur wenig davon hinterlassen, z.B. Wintergetreidearten. Ein geringer Stickstoffgehalt des Bodens fördert die Knöllchenbildung und verbessert damit den Ertrag der Körnerleguminosen.
Die Nachfrucht der Körnerleguminose sollte entweder ebenfalls ein Wintergetreide sein oder eine Winterzwischenfrucht, welche den von der Leguminose im Boden hinterlassenen Stickstoff konserviert.
Körnerleguminosen sind sehr schlecht mit der eigenen und mit anderen Körnerleguminosen-Arten verträglich, daher wird empfohlen, relativ lange Anbaupausen einzuhalten (siehe folgende Abbildung).
*buntblühende Sorten 5 - 7 Jahre
Abbildung: Empfohlene Anbaupausen für Körnerleguminosen (Quelle: UFOP-Leitlinie)
Beim Lupinenanbau ist es wichtig, zertifiziertes Saatgut zu verwenden, um einen Befall des Bestands mit Colletotrichum- Pilzen zu verhindern. Dieser Pilz verursacht die auch als Anthracnose bekannte Brennfleckenkrankheit, die zu hohen Ertragsverlusten bis hin zum kompletten Ernteausfall führen kann. Die verschiedenen Lupinenarten und -sorten zeigen dabei eine unterschiedliche Anfälligkeit für diese Krankheit. Tendenziell ist die blaue Lupine am widerstandsfähigsten gegen Anthracnose und die weiße Lupine am anfälligsten; andererseits gibt es auch weiße Lupinensorten, die nur wenig anfällig für Anthracnose sind.
Die Samen von Körnerleguminosen sind empfindlich, daher müssen bei der Saatgutgewinnung einige Dinge beachtet werden, um eine Beschädigung der Samen zu verhindern und damit eine gute Keimfähigkeit des Saatguts zu gewährleisten.
Bei der Auswahl einer Leguminosenart sollte neben den Standortbedingungen (Boden, Temperatur, Niederschlag) auch die Fruchtfolge berücksichtigt werden. Insbesondere ist auf ausreichend lange Anbaupausen zwischen zwei Körnerleguminosen zu achten, da diese sehr schlecht selbstverträglich sind.
Beim Lupinenanbau ist es wichtig, zertifiziertes Saatgut zu nutzen, um eine Infektion des Bestands mit Anthracnose (Brennfleckenkrankheit) zu vermeiden.
Soll aus Körnerleguminosen Saatgut gewonnen werden, ist darauf zu achten, dass die empfindlichen Samen bei der Ernte und anschließenden Einlagerung nicht beschädigt werden, da dies ihre Keimfähigkeit herabsetzen würde.