Die ukrainische Landwirtschaft merkt die Auswirkungen des Krieges schon lange. Nicht nur indirekt, sondern unmittelbar. Beschuss, verminte Felder und Dieselknappheit legen einen Großteil von Aussaat, Ernte und anderen wichtigen Feldarbeiten lahm. Neben den Landwirten melden sich nun auch die Viehhalter medial zu Wort. Hinter der Lebensmittelversorgung der Bevölkerung rückt Tierfutter in der öffentlichen Wahrnehmung in den Hintergrund. In einem öffentlichen Brief hat sich deswegen nun der Verband ukrainischer Schweinezüchter an internationale nutztierhaltende Organisationen gewandt und um Hilfe gebeten. Unterbrochene Lieferketten an Stellen der Futterherstellung, des Transports, sowie der Tierverarbeitung, führen zu einer nie dagewesenen Krise der Ernährungssicherheit für die Tierbranche.
Das ist einer der Gründe für die stark steigenden Preise für Fleisch, die unter anderem der Discounter Aldi beobachtet. Rückläufige Nachfrage, Handelsbeschränkungen, steigende Produktionskosten - alles indirekt oder direkt auf den Ukraine-Krieg zurückzuführen. Die Preisanpassung des Sortiments führt bei Aldi dazu, dass die Preisdifferenz zwischen den verschiedenen Haltungs- bzw. Qualitätsstufen abnimmt und Verbraucher deshalb zu Produkten greifen, die mehr Tierwohl versprechen - ein Effekt dessen Auslöser dank weit vernetzter Lieferketten absurderweise im Krieg in der Ukraine begründet liegen könnte.
Soja im Fokus - Teil II,Tierwohllabel bald auch auf Milchprodukten