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Regenerative Landwirtschaft - ein Konzept, das für viele Landwirte und Verbraucher anfangs fremd ist. Doch beschäftigt man sich näher mit dem Thema, wird schnell klar, dass die angewendeten Maßnahmen zur Bodenverbesserung und CO2-Speicherung einer zukunftsfähige Bewegung angehören, die es uns ermöglicht dem Klimawandel entgegenzuwirken.
Eine deutliche Reduzierung der Treibhausgase ist mithilfe des Sektors möglich, der mit am meisten der klimaschädlichen Gase produziert. Werden Methoden wie Untersaaten, Fruchtfolgen, reduzierte Bodenbearbeitung oder Nährstoffmanagement angewendet, könnte die Landwirtschaft einen langfristigen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen.
Doch die Zahl der regenerativen Landwirte bleibt klein. Der Grund dafür ist wie so oft das Geld. Die Auffassung, dass nur kleine Betriebe, Bio- oder “heirloom” zertifizierte Unternehmen wirtschaftlich mit diesen Maßnahmen arbeiten können, hält die Entwicklung auf.
Im Folgenden wird die Wirtschaftlichkeit der Umstellung auf regenerative Landwirtschaft anhand der Business Analyse von Bain & Company sowie natural climate solutions (NCS) erläutert. Mit hilfe dieser Studien wurde herausgefunden, dass auch größere Unternehmen mit konventioneller Produktion ohne monetäre Verluste auf regenerative Landwirtschaft umsteigen können.
Das Geschäft mit regenerativ produzierten Lebensmitteln ist lohnenswert. Mit bis zu 30 % mehr Gewinn gegenüber konventionellen Betrieben, generieren Betriebe, die regenerativ wirtschaften nicht nur mehr Geld, sondern sparen auch viele Kosten ein.
Durchschnittlich sind nach der zweiten Saison, wenn der Boden fruchtbarer geworden ist und die neuen Produktionsprozesse reibungsloser ablaufen, positive Unterschiede in den Erträgen erkennbar.
Das Erreichen des Break-even Points wird laut Studien im vierten Produktionsjahr erreicht und steigt danach weiter. Ab dann ist der Profit pro Hektar höher als die Kosten für die Produktion. In der Wirtschaft wird vom Break-even Point geredet, wenn die Gewinnschwelle gemeint ist. Das ist der Punkt, an dem Gesamtkosten und Erlöse einer Produktion ausgeglichen sind und somit weder Verluste noch Gewinne entstehen.
Durch bodenverbessernden Maßnahmen können bis zu 12 % höhere Ernteerträge fünf Jahre nach der Umstellung vermerkt werden, was die Gewinnspanne deutlich anhebt. Dazu kommt, dass biologische, chemische und physikalische Prozesse in Böden, bearbeitet durch regenerative Maßnahmen, selbsterhaltend sind. Der verbesserte Boden speichert mehr Wasser und Nährstoffe, was die Kosten für Düngung, Bewässerung sowie den allgemeinen Arbeitsaufwand verringert.
In der Theorie hört sich solch eine Transition der Produktionsweisen sehr gut an. Das Problem ist jedoch, dass Landwirte oft keine finanziellen Mittel für eine solche Investition besitzen. In den meisten Betrieben sind Rücklagen wenige Saisons vorhanden, die für Notfälle den Lebensunterhalt der Unternehmen sicherstellen können. Mit der Umstellung wird der Break-even-Point erst nach drei Saisons erreicht, was ein anfängliches Verlustgeschäft mit sich bringt. Investitionen von Sponsoren oder dem Staat sind für den Großteil der Landwirte diesbezüglich die einzige reelle Chance.
Mit dem Wandel des Konsumverhaltens von Verbrauchern hin zu klimafreundlichen Lebensmitteln, sind auch Mitglieder aus der Lieferkette daran interessiert, der jeweiligen Kundengruppe passende Produkte anzubieten. Ein häufig gesehenes Modell ist die Unterstützung von Landwirten von genau diesen Mitgliedern der Lieferkette. Supermärkte, Lebensmittelproduzenten und andere Akteure in der Lebensmittelwirtschaft finanzieren den Landwirten die Umstellung auf eine regenerative Produktion.Im Gegenzug stellen die Landwirte ihren Investoren dann die Ernteerzeugnisse bereit und haben so feste Abnehmer der Produkte.
Die Umstellung auf Regenerative Landwirtschaft ist nach dem vierten Jahr für den Großteil der Landwirte profitabel. Nicht nur kleine Biobetriebe, sondern auch größe konventionelle Betriebe können sich mit der Integration von regenerativen Maßnahmen wirtschaftliche sowie ökologische Vorteile sichern.
Eine Win-Win Situation zwischen Landwirten und der Lebensmittelindustrie, hervorgerufen durch ein sich änderndes Konsumverhalten, ermöglicht die Finanzierung der Transition ohne Einbuße und enorme Risiken für den Landwirt.
Johnson Su Kompost,Kronenwurzeln Mais am Bestockungsknoten